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Mikroskopaufnahme einer Breitmilbe auf Cannabispflanze – Cannabis und Breitmilben als unsichtbare Schädlinge im Grow

Cannabis Stecklinge schneiden – Schritt-für-Schritt, Fehler vermeiden & Profi-Tipps

Écrit par : Katharina

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Temps de lecture 5 min

Stecklinge sind der direkteste Weg, um genetisch identische Cannabis-Pflanzen zu vermehren. Während Samen immer leichte genetische Unterschiede mitbringen, ist ein Steckling eine exakte Kopie der Mutterpflanze – gleicher Wuchs, gleiche Wirkung, gleiche Blütezeit, gleicher Ertrag. Genau deshalb sind Stecklinge im professionellen Anbau Standard.


Richtig geschnittene Stecklinge wachsen schneller an als Keimlinge, blühen früher und verhalten sich im Grow deutlich berechenbarer. Gleichzeitig verzeiht diese Methode kaum Fehler: falscher Schnitt, falsche Feuchtigkeit oder mangelnde Hygiene führen schnell zu Fäulnis oder Wachstumsstopp. Wer Stecklinge schneiden will, sollte daher verstehen, was in der Pflanze passiert – und nicht nur blind Anleitungen folgen.

Key Takeaways:


  • Stecklinge sind genetisch identisch mit der Mutterpflanze

  • Gesunde Mutterpflanzen sind entscheidend

  • Schnitt immer unterhalb eines Knotens im 45-Grad-Winkel

  • Hohe Luftfeuchtigkeit ist Pflicht, kein Bonus

  • Schwaches Licht, keine Düngung in den ersten Tagen

  • Geduld ist wichtiger als jede Technik

  • Kaufe hier die richtigen Samen.



Inhaltsverzeichnis

Die ideale Mutterpflanze – Basis für perfekte Stecklinge

Die Qualität eines Stecklings steht und fällt mit der Mutterpflanze. Eine gute Mutter ist mindestens sechs bis acht Wochen alt, befindet sich in der vegetativen Phase und zeigt keinerlei Anzeichen von Mangel, Stress oder Schädlingsbefall. Besonders wichtig: Die Pflanze sollte nicht kurz zuvor stark gedüngt worden sein. Zu viel Stickstoff macht Triebe weich und anfällig für Fäulnis.


Gesunde Mutterpflanzen haben feste, leicht verholzte Seitentriebe, sattgrüne Blätter und ein aktives Wachstum. Genau diese Triebe eignen sich ideal, um neue Wurzeln zu bilden. Blühende Pflanzen oder gestresste Exemplare sind ungeeignet – Stecklinge daraus wurzeln schlechter oder entwickeln sich instabil.


Der richtige Zeitpunkt zum Schneiden von Cannabis-Stecklingen

Der beste Zeitpunkt zum Schneiden ist kurz vor Beginn der Lichtphase. In dieser Phase ist der Wasser- und Nährstoffdruck in der Pflanze am höchsten, die Zellen sind prall gefüllt und reagieren weniger empfindlich auf den Schnitt.


Auch die Raumtemperatur spielt eine Rolle: 22–25 °C sind ideal. Zu kalte Räume verlangsamen die Zellteilung, zu warme fördern Keime und Fäulnis. Wer Stecklinge schneidet, sollte sich bewusst Zeit nehmen – Hektik ist einer der häufigsten Fehler.


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Cannabis Stecklinge richtig schneiden – so geht’s biologisch korrekt

Der Schnitt selbst ist entscheidend. Geschnitten wird immer knapp unterhalb eines Blattknotens, da sich dort besonders viele meristematische Zellen befinden – genau diese sind später für die Wurzelbildung verantwortlich.


Der Schnitt sollte in einem 45-Grad-Winkel erfolgen. Dadurch vergrößert sich die Schnittfläche und die Pflanze kann mehr Wasser aufnehmen. Ein gerader Schnitt reduziert diese Oberfläche und verschlechtert die Bewurzelung.


Nach dem Schnitt werden die unteren Blattpaare vollständig entfernt. Große obere Blätter können um etwa ein Drittel gekürzt werden. Das reduziert die Verdunstung, ohne die Photosynthese komplett zu stoppen – ein entscheidender Balanceakt.


Der Steckling darf keine Sekunde austrocknen. Direkt nach dem Schnitt sollte er entweder in Wasser oder unmittelbar in Bewurzelungsmedium eingesetzt werden.


Illustration einer Milbe in Nahaufnahme – Cannabis und Breitmilben im Detail unter dem Mikroskop.
Foto von Lê Tit auf Unsplash

Bewurzelung: Warum Cannabis-Stecklinge überhaupt Wurzeln bilden

Nach dem Schnitt befindet sich der Steckling in einem biologischen Ausnahmezustand. Die Pflanze erkennt, dass sie keine Wurzeln mehr hat, und schaltet auf Überlebensmodus. Dabei werden Auxine (Wachstumshormone) in Richtung Schnittstelle transportiert.


Diese Hormone regen die Bildung sogenannter Adventivwurzeln an. Hohe Luftfeuchtigkeit, konstante Temperaturen und sanftes Licht unterstützen diesen Prozess massiv. Genau deshalb sterben Stecklinge so schnell, wenn sie austrocknen oder zu starkem Licht ausgesetzt werden.


Luftfeuchtigkeit & Klima – der häufigste Fehlerpunkt

In den ersten Tagen benötigen Stecklinge eine Luftfeuchtigkeit von 70–90 %. Ohne Wurzeln können sie kein Wasser aufnehmen – sie „trinken“ über die Blätter. Sinkt die Luftfeuchte zu stark, welken die Stecklinge trotz feuchtem Substrat.


Gleichzeitig darf die Umgebung nicht kalt oder zugig sein. Optimal sind 22–26 °C bei leicht bewegter Luft, aber ohne direkten Ventilator-Wind. Zu viel Luftbewegung trocknet die Blätter aus und bremst die Wurzelbildung.

Grower untersucht Pflanze mit Lupe – Cannabis und Breitmilben frühzeitig identifizieren und eindämmen.
Foto von Elsa Olofsson auf Unsplash

Stecklinge abhärten – der kritische Übergang in die Selbstständigkeit

Einer der am meisten unterschätzten Schritte beim Stecklinge schneiden ist das sogenannte Abhärten. Viele Grower verlieren genau hier gesunde, bereits bewurzelte Stecklinge, weil sie den Übergang von hoher Luftfeuchtigkeit zur normalen Grow-Umgebung zu abrupt gestalten.


Solange ein Steckling keine voll funktionsfähigen Wurzeln besitzt, ist er auf eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit angewiesen. Sobald sich jedoch erste Wurzeln gebildet haben und neues Blattwachstum sichtbar wird, muss die Pflanze langsam lernen, Wasser wieder aktiv über das Wurzelsystem aufzunehmen. Dieser Anpassungsprozess braucht Zeit.


In der Praxis bedeutet das: Die Luftfeuchtigkeit wird schrittweise über mehrere Tage gesenkt. Wer mit einer Anzuchtbox oder einem Dome arbeitet, öffnet diesen zunächst nur kurz (z. B. 10–15 Minuten am Tag). Am nächsten Tag etwas länger, dann wieder etwas mehr. Erst nach zwei bis drei Tagen sollte der Steckling dauerhaft ohne Abdeckung stehen.


Wird dieser Schritt übersprungen, kollabieren die Blätter oft innerhalb weniger Stunden. Die Pflanze verliert mehr Wasser, als sie aufnehmen kann – ein klassischer Trockenstress, der häufig fälschlicherweise als „Nährstoffmangel“ interpretiert wird. Geduld beim Abhärten entscheidet darüber, ob aus einem Steckling eine stabile Jungpflanze wird oder nicht.


Wann Stecklinge umtopfen – Timing statt Aktionismus

Ein weiterer häufiger Fehler ist das zu frühe Umtopfen. Nur weil ein Steckling erste Wurzeln zeigt, heißt das nicht, dass er bereits bereit für ein größeres Medium ist. Entscheidend ist nicht die Länge der Wurzeln, sondern ihre Funktion.


Ein gut bewurzelter Steckling erkennt man daran, dass er:


  • sichtbar neues Blattwerk produziert

  • straff steht, auch ohne hohe Luftfeuchtigkeit

  • beim leichten Ziehen Widerstand zeigt



Erst dann hat das Wurzelsystem genug Oberfläche entwickelt, um Wasser und Nährstoffe effizient aufzunehmen. Wird ein Steckling zu früh umgesetzt, verliert er oft den Kontakt zum feuchten Bereich im Substrat – die feinen jungen Wurzeln trocknen aus oder reißen ab.


Beim Umtopfen selbst gilt: möglichst stressfrei arbeiten. Das neue Substrat sollte leicht angefeuchtet, aber nicht nass sein. Nach dem Umtopfen braucht der Steckling keinen Dünger, sondern vor allem Ruhe, stabile Temperaturen und gleichmäßige Feuchtigkeit. In den ersten Tagen nach dem Umtopfen ist weniger immer mehr.


FAQ

Wie viele Stecklinge kann man von einer Pflanze schneiden?

So viele, wie gesunde Seitentriebe vorhanden sind. Wichtig ist, die Mutterpflanze nicht zu stark zu schwächen.

Braucht man Bewurzelungshormone?

Sie sind nicht zwingend nötig, erhöhen aber die Erfolgsquote deutlich – besonders bei schwierigen Sorten.

Warum sterben manche Pflanzen nach dem Spalten?

Zu tiefer Schnitt, Infektion, schwaches Wurzelsystem oder Autoflower-Genetik.

Warum welken meine Stecklinge trotz Feuchtigkeit?

Meist ist die Luftfeuchtigkeit zu niedrig oder das Licht zu stark.

Disclaimer

Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und möchte niemanden zum Konsum von CBD oder ähnlichen Produkten verleiten. Unsere Produkte sind ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke gedacht. Informiere dich vor dem Kauf stets über die aktuelle Gesetzeslage in deinem Land.

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