Cannabis toppen – Technik, Timing & Profi-Strategien für mehr Ertrag
Written by: Katharina
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Wer Cannabis anbaut und mehr als nur eine große Hauptcola ernten möchte, kommt an einer Technik kaum vorbei: dem Toppen. Richtig angewendet verändert diese Methode die gesamte Wuchsstruktur der Pflanze, sorgt für gleichmäßigere Colas, bessere Lichtverteilung und oft deutlich höhere Erträge. Gleichzeitig ist Toppen eine Technik, die Fingerspitzengefühl verlangt – falsches Timing oder unsauberes Arbeiten können das Wachstum bremsen oder Pflanzen unnötig stressen.
In diesem Artikel erfährst Du nicht nur, was Cannabis toppen ist, sondern wann es sinnvoll ist, wie es korrekt durchgeführt wird, welche Effekte realistisch sind und welche Fehler Du unbedingt vermeiden solltest. Egal ob Indoor-Grow, Outdoor-Pflanze oder Kombination mit anderen Trainingstechniken – hier bekommst Du den kompletten Überblick.
Key Takeaways:
Cannabis toppen bricht die apikale Dominanz und fördert Seitentriebe
Idealer Zeitpunkt ist der 4.–6. Knoten in der Wachstumsphase
Sauberes Werkzeug und Regenerationszeit sind entscheidend
Besonders effektiv in Kombination mit LST oder Main-Lining
Nicht geeignet für Autoflower oder gestresste Pflanzen
Beim Toppen wird die oberste Triebspitze der Cannabispflanze gezielt entfernt. Diese Spitze ist für die sogenannte apikale Dominanz verantwortlich – ein hormoneller Mechanismus, bei dem die Pflanze den Großteil ihrer Energie in einen Haupttrieb lenkt. Entfernt man diese Spitze, wird das Wachstum umverteilt.
Die Pflanze reagiert darauf, indem sie die darunterliegenden Seitentriebe stärkt. Aus einem dominanten Haupttrieb entstehen so zwei oder mehr gleich starke Hauptcolas. Statt in die Höhe zu wachsen, entwickelt sich die Pflanze breiter, kompakter und strukturierter.
Toppen ist damit eine High-Impact-Technik mit moderatem Stress, die bei gesunden Pflanzen sehr effektiv ist.
Der wichtigste Erfolgsfaktor beim Toppen ist das Timing. Zu frühes oder zu spätes Toppen kann den gewünschten Effekt deutlich abschwächen.
In der Praxis hat sich bewährt, Cannabis ab dem 4. bis 6. Knoten zu toppen. Zu diesem Zeitpunkt ist das Wurzelsystem ausreichend entwickelt, die Pflanze wächst stabil und kann den Stress gut kompensieren. Wird früher getoppt, fehlt oft die nötige Energie für eine schnelle Regeneration. Wird zu spät getoppt, hat sich die apikale Dominanz bereits stark ausgeprägt, was die Umstellung erschwert.
Besonders wichtig: Toppen sollte ausschließlich in der Wachstumsphase erfolgen. In der Blüte oder kurz davor kann der Stress zu Wachstumsstagnation oder Ertragsverlust führen.
Autoflower-Sorten sind ein Sonderfall. Aufgrund ihrer kurzen Vegetationsphase wird Toppen hier meist nicht empfohlen, da jede Wachstumsunterbrechung direkt Ertrag kostet.
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So wird Cannabis richtig getoppt
Das eigentliche Toppen ist technisch simpel, erfordert aber sauberes Arbeiten. Die oberste Triebspitze wird knapp oberhalb eines Knotens entfernt, sodass darunter zwei neue Haupttriebe entstehen können.
Wichtig ist, dass das Werkzeug scharf und sauber ist – idealerweise eine desinfizierte Schere oder Rasierklinge. Quetschungen oder ausgefranste Schnitte erhöhen das Infektionsrisiko und verzögern die Heilung.
Nach dem Schnitt sollte die Pflanze für einige Tage in Ruhe gelassen werden. In dieser Phase beginnt sie, ihre Energie neu zu verteilen. Erste sichtbare Reaktionen zeigen sich meist nach 3–7 Tagen: Die Seitentriebe wachsen kräftiger, das Höhenwachstum verlangsamt sich, die Pflanze wirkt kompakter.
Was passiert nach dem Toppen im Inneren der Pflanze?
Toppen ist mehr als ein mechanischer Eingriff – es verändert die Hormonverteilung der Pflanze. Durch das Entfernen der Hauptspitze sinkt die Konzentration von Auxinen, die für das vertikale Wachstum verantwortlich sind. Gleichzeitig gewinnen Cytokinine an Einfluss, die das Wachstum seitlicher Triebe fördern.
Diese hormonelle Umstellung sorgt dafür, dass die Pflanze gleichmäßiger wächst, mehr Blattmasse ausbildet und die Lichtenergie besser nutzt. Gerade unter künstlicher Beleuchtung ist dieser Effekt enorm wichtig, da jede gleich hohe Cola optimal im Licht steht.
Langfristig führt das zu stabileren Stämmen, besserer Luftzirkulation und häufig auch zu homogeneren Blüten.
Toppen kombinieren: Mehr Kontrolle, mehr Ertrag
In der Praxis wird Toppen selten isoliert eingesetzt. Besonders effektiv ist die Kombination mit anderen Trainingstechniken.
In Verbindung mit Low Stress Training (LST) lassen sich die neu entstandenen Haupttriebe gezielt auseinanderziehen, sodass eine flache, breite Pflanze entsteht. Das ist ideal für Growzelte mit begrenzter Höhe.
Auch Main-Lining baut auf dem Toppen auf. Hier wird die Pflanze symmetrisch aufgebaut, indem nach dem ersten Toppen gezielt weitere Schnitte gesetzt werden. Das Ergebnis sind perfekt gleichmäßige Colas mit maximaler Kontrolle.
In fortgeschrittenen Grows wird Toppen sogar mit Supercropping kombiniert, um Triebe zusätzlich zu stärken und das Höhenwachstum zu kontrollieren. Diese Kombinationen sind jedoch nur für gesunde, stressresistente Pflanzen geeignet.
In der Praxis wird Toppen selten isoliert eingesetzt. Besonders effektiv ist die Kombination mit anderen Trainingstechniken.
In Verbindung mit Low Stress Training (LST) lassen sich die neu entstandenen Haupttriebe gezielt auseinanderziehen, sodass eine flache, breite Pflanze entsteht. Das ist ideal für Growzelte mit begrenzter Höhe.
Auch Main-Lining baut auf dem Toppen auf. Hier wird die Pflanze symmetrisch aufgebaut, indem nach dem ersten Toppen gezielt weitere Schnitte gesetzt werden. Das Ergebnis sind perfekt gleichmäßige Colas mit maximaler Kontrolle.
In fortgeschrittenen Grows wird Toppen sogar mit Supercropping kombiniert, um Triebe zusätzlich zu stärken und das Höhenwachstum zu kontrollieren. Diese Kombinationen sind jedoch nur für gesunde, stressresistente Pflanzen geeignet.
Tabelle: Toppen im Vergleich zu anderen Techniken
Cannabis zu toppen ist eine der bekanntesten Trainingsmethoden, doch sie entfaltet ihr volles Potenzial erst im richtigen Zusammenspiel mit anderen Techniken. Viele Grower machen den Fehler, Methoden isoliert zu betrachten oder unreflektiert zu kombinieren. Entscheidend ist jedoch zu verstehen, welche Technik welches Ziel verfolgt, wie hoch der Stress für die Pflanze ist und in welcher Anbauumgebung sie am sinnvollsten eingesetzt wird.
Im Vergleich zu Low Stress Training (LST) gehört Toppen bereits zu den moderaten Eingriffen. Während LST ausschließlich über sanftes Biegen und Fixieren der Triebe arbeitet und das natürliche Wachstum lenkt, greift Toppen direkt in die hormonelle Steuerung der Pflanze ein. Der Vorteil: Die Wirkung ist klar, reproduzierbar und strukturell deutlich sichtbar. Der Nachteil: Die Pflanze benötigt eine kurze Erholungsphase, was bei empfindlichen Sorten oder suboptimalen Bedingungen berücksichtigt werden muss. Für Anfänger mit wenig Erfahrung ist LST oft der bessere Einstieg, während Toppen dann eingesetzt wird, sobald ein solides Grundverständnis für Pflanzenreaktionen vorhanden ist.
Im direkten Vergleich mit der FIM-Technik zeigt sich ein weiterer wichtiger Unterschied. FIM („Fuck I Missed“) basiert auf einem unvollständigen Schnitt der Triebspitze und kann theoretisch mehr als zwei neue Haupttriebe erzeugen. In der Praxis ist das Ergebnis jedoch schwer vorhersehbar. Manche Pflanzen reagieren mit vier neuen Trieben, andere mit deformiertem Wachstum oder verlangsamter Entwicklung. Toppen ist hier deutlich kontrollierter: Zwei klare Haupttriebe, symmetrisches Wachstum und ein gut kalkulierbarer Effekt. Wer maximale Planbarkeit möchte – etwa bei begrenztem Platz oder festen Ertragszielen – ist mit klassischem Toppen klar im Vorteil.
Vergleicht man Toppen mit Supercropping, wird der Unterschied im Stresslevel besonders deutlich. Supercropping ist eine High-Stress-Technik, bei der Triebe gezielt gequetscht oder geknickt werden, um die Pflanze zu zwingen, stabileres Gewebe zu bilden. Diese Methode kann enorme Vorteile bringen, birgt aber auch Risiken wie Wachstumsstopps oder Infektionen, wenn sie falsch ausgeführt wird. Toppen wirkt dagegen grundlegender: Es verändert die gesamte Wuchsarchitektur, ohne einzelne Triebe mechanisch stark zu beschädigen. Für viele Grower ist Toppen daher die sicherere Wahl, während Supercropping eher als Feintuning in fortgeschrittenen Grows eingesetzt wird.
Besonders interessant wird der Vergleich beim Main-Lining. Diese Technik baut vollständig auf dem Toppen auf, geht aber deutlich weiter. Ziel ist es, eine perfekt symmetrische Pflanze mit exakt gleich starken Hauptcolas zu erzeugen. Dafür wird mehrfach getoppt, gezielt entlaubt und strukturiert. Main-Lining erfordert Geduld, Erfahrung und stabile Umweltbedingungen, liefert dafür aber maximale Kontrolle und sehr homogene Blüten. Toppen allein ist deutlich einfacher und schneller umzusetzen, während Main-Lining eher für Grower geeignet ist, die bereit sind, mehr Zeit in die Wachstumsphase zu investieren.
Auch im Hinblick auf Indoor- versus Outdoor-Anbau unterscheiden sich die Methoden. Toppen ist indoor nahezu universell einsetzbar, da es hilft, die Höhe zu kontrollieren und das Licht gleichmäßig auf mehrere Colas zu verteilen. Outdoor hingegen kann Toppen sinnvoll sein, um Pflanzen buschiger und weniger auffällig zu halten, ist aber nicht zwingend notwendig, da Sonne deutlich mehr Tiefenwirkung hat als künstliche Beleuchtung. Techniken wie LST oder Supercropping werden outdoor oft zurückhaltender eingesetzt, da Wind, Wetter und Tierdruck zusätzliche Stressfaktoren darstellen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Toppen ist der strategische Mittelpunkt vieler Trainingskonzepte. Es ist stärker als reines Biegen, kontrollierter als FIM, risikoärmer als Supercropping und die Grundlage für komplexere Methoden wie Main-Lining. Wer versteht, wie sich diese Techniken unterscheiden und ergänzen, kann seinen Grow präzise an Raum, Licht und Zielertrag anpassen – statt wahllos Maßnahmen zu kombinieren.
FAQ
Wie oft kann man Cannabis toppen?
Bei gesunden Pflanzen sind ein bis zwei Top-Schnitte üblich. Mehr Schnitte erfordern Erfahrung und ausreichend Erholungszeit.
Ist Toppen besser als FIM?
Toppen ist kontrollierter und zuverlässiger. FIM kann mehr Triebe erzeugen, ist aber unberechenbarer.
Kann ich Cannabis in der Blüte toppen?
Nein. In der Blüte führt Toppen meist zu Stress und Ertragsverlust.
Wie lange braucht die Pflanze zur Erholung?
In der Regel 3–7 Tage, abhängig von Genetik, Licht und Nährstoffversorgung.
Disclaimer
Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und möchte niemanden zum Konsum von CBD oder ähnlichen Produkten verleiten. Unsere Produkte sind ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke gedacht. Informiere dich vor dem Kauf stets über die aktuelle Gesetzeslage in deinem Land.