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Mikroskopaufnahme einer Breitmilbe auf Cannabispflanze – Cannabis und Breitmilben als unsichtbare Schädlinge im Grow

Cannabis Vorblüte – erkennen, verstehen und richtig

Geschrieben von: Katharina

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Lesezeit 5 min

Die Vorblüte ist eine der wichtigsten, aber am häufigsten unterschätzten Phasen im Lebenszyklus einer Cannabispflanze. In dieser kurzen Übergangszeit entscheidet sich nicht nur, welches Geschlecht Deine Pflanze hat, sondern auch, wie gut sie später in die eigentliche Blüte startet. Wer die Vorblüte richtig liest und begleitet, legt den Grundstein für gesunde Buds, stabile Pflanzenstruktur und einen stressfreien Grow.


Viele Anfänger übersehen diese Phase oder verwechseln sie mit der frühen Blüte. Dabei ist die Vorblüte eine eigenständige Entwicklungsstufe mit klaren biologischen Signalen – und mit konkreten Anforderungen an Licht, Nährstoffe und Training.

Key Takeaways:


  • Die Vorblüte ist die Übergangsphase zwischen Wachstum und Blüte

  • Hier zeigt sich erstmals das Geschlecht der Pflanze

  • Dauer: ca. 1–3 Wochen

  • Richtige Nährstoffumstellung ist entscheidend

  • Letzte Chance für sanftes Training

  • Stress in dieser Phase wirkt sich direkt auf Ertrag & Qualität aus

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Inhaltsverzeichnis

Was ist die Cannabis Vorblüte?

Die Vorblüte beschreibt den Übergang von der Wachstumsphase zur Blütephase. Botanisch gesehen beginnt die Pflanze in dieser Zeit, ihre Geschlechtsmerkmale auszubilden. Sie „entscheidet“, ob sie männlich, weiblich oder – seltener – zwittrig ist.


Wichtig: In der Vorblüte entstehen noch keine echten Blüten, sondern lediglich die ersten Vorboten davon. Die Pflanze wächst weiterhin, oft sogar sehr stark, verändert aber gleichzeitig ihren inneren Hormonhaushalt. Auxine, Gibberelline und Florigene verschieben sich – Wachstum wird langsam zugunsten der späteren Blütenbildung umprogrammiert.


Diese Phase dauert je nach Genetik und Anbaumethode 7 bis 21 Tage.


Wann beginnt die Vorblüte?

Der Beginn der Vorblüte hängt stark von der Art der Pflanze ab:


Photoperiodische Pflanzen (Indoor & Outdoor)

Bei klassischen Sorten startet die Vorblüte, sobald sich das Lichtverhältnis verändert:


  • Indoor: nach Umstellung auf 12/12

  • Outdoor: wenn die Tage spürbar kürzer werden (meist Juli/August)



Autoflowering Pflanzen

Autoflowers gehen zeitgesteuert in die Vorblüte – meist zwischen Woche 3 und 5, völlig unabhängig vom Lichtzyklus.


Ein typisches Zeichen: Die Pflanze wächst plötzlich schneller in die Höhe (Stretch), während sich an den Nodien erste feine Strukturen zeigen.


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Vorblüte erkennen: Diese Zeichen sind eindeutig

In der Vorblüte zeigt Cannabis sehr klare optische Hinweise. Entscheidend ist der Blick auf die Knotenpunkte (Nodien) – also dort, wo Seitentriebe aus dem Stamm wachsen.



Weibliche Vorblüte



Bei weiblichen Pflanzen erscheinen kleine kelchförmige Ansätze, aus denen zwei feine weiße Härchen (Pistillen) wachsen. Diese sind das sicherste Zeichen dafür, dass deine Pflanze später Blüten produzieren wird.



Männliche Vorblüte



Männliche Pflanzen entwickeln runde, glatte Kügelchen, die wie winzige Bällchen aussehen. Das sind Pollensäcke. Sie besitzen keine Härchen und hängen oft leicht vom Stiel ab.



Zwitteranzeichen



Zwitter zeigen beide Merkmale gleichzeitig oder entwickeln später männliche Blüten an weiblichen Pflanzen. Häufige Auslöser sind Stress, Lichtlecks oder genetische Instabilität.


Illustration einer Milbe in Nahaufnahme – Cannabis und Breitmilben im Detail unter dem Mikroskop.
Foto von Lê Tit auf Unsplash

Was passiert biologisch in der Vorblüte?

Während der Vorblüte passiert im Inneren der Pflanze extrem viel. Cannabis stellt seinen Stoffwechsel um:


  • Der Fokus verschiebt sich von Blatt- und Triebwachstum hin zur Reproduktionsfähigkeit

  • Die Pflanze beginnt, Blütenhormone (Florigene) zu produzieren

  • Die Zellstruktur wird stabiler, um später schwere Buds tragen zu können

  • Der Stretch sorgt für mehr Abstand zwischen den Budsites



Das erklärt, warum falsche Eingriffe in dieser Phase (z. B. hartes Beschneiden) später Ertrag und Struktur kosten können.


Nährstoffe in der Vorblüte – der richtige Übergang

Ein klassischer Fehler ist es, zu früh auf Blütedünger umzusteigen. In der Vorblüte braucht die Pflanze weiterhin:


  • ausreichend Stickstoff (N) für Wachstum

  • aber zunehmend Phosphor (P) für Blütenansätze

  • moderates Kalium (K) zur Zellstabilisierung



Ideal ist ein Übergangsdünger oder eine sanfte Reduktion von N zugunsten von P/K. Ein abrupter Wechsel kann Mangelerscheinungen oder Wachstumsstopp verursachen.

Grower untersucht Pflanze mit Lupe – Cannabis und Breitmilben frühzeitig identifizieren und eindämmen.
Foto von Elsa Olofsson auf Unsplash

Umweltbedingungen optimieren

Parallel zur Behandlung sollte das Grow-Klima überprüft werden. Stagnierende Luft, hohe Luftfeuchtigkeit und dichte Pflanzenbestände begünstigen sowohl Schädlinge als auch Rußtau.


Eine verbesserte Luftzirkulation, etwas mehr Abstand zwischen den Pflanzen und ein stabiles Feuchtigkeitsniveau helfen, die Situation nachhaltig zu entschärfen. Indoor-Grows profitieren zusätzlich von regelmäßiger Blattkontrolle, insbesondere auf der Blattunterseite.


Licht, Klima & Umweltfaktoren in der Vorblüte – warum Feinjustierung jetzt entscheidend ist

In der Cannabis-Vorblüte reagieren Pflanzen besonders sensibel auf ihre Umwelt. Während sie sich hormonell von Wachstum auf Blüte umstellen, können kleine Fehler bei Licht, Temperatur oder Luftfeuchtigkeit große Auswirkungen auf den späteren Verlauf haben. Genau deshalb ist die Vorblüte der Moment, in dem Feintuning wichtiger wird als grobe Einstellungen.



Licht: Stabilität schlägt Intensität



Indoor ist jetzt absolute Lichtdisziplin gefragt. Sobald der 12/12-Zyklus gestartet ist, darf es keine Lichtlecks mehr geben – selbst schwaches Streulicht kann die Pflanze irritieren und im schlimmsten Fall Zwittern auslösen. In der Vorblüte „prüft“ Cannabis sozusagen, ob die Bedingungen wirklich sicher genug für Fortpflanzung sind.

Die Lichtintensität darf hoch sein, sollte aber nicht weiter gesteigert werden. Zu starkes Licht in dieser Phase fördert unnötigen Stress und verstärkt den Stretch unkontrolliert. Gleichmäßige Ausleuchtung ist wichtiger als maximale PPFD-Werte.


Outdoor entscheidet vor allem der Standort: Pflanzen, die in der Vorblüte plötzlich viel Schatten bekommen, reagieren oft mit verzögerter oder ungleichmäßiger Blütenbildung. Wer im Garten oder auf dem Balkon anbaut, sollte jetzt nicht mehr umstellen.



Temperatur: Wachstum ohne Hitzestress



Optimal sind 22–26 °C tagsüber und ein leichter Drop in der Nacht. Zu große Temperaturschwankungen verwirren die hormonelle Steuerung der Pflanze. Besonders kritisch ist Hitze in Kombination mit starkem Licht – sie verstärkt den Stretch, ohne dass sich stabile Blütenansätze bilden.

Zu kühle Nächte (<18 °C) können ebenfalls problematisch sein, weil sie den Stoffwechsel verlangsamen und die Vorblüte unnötig in die Länge ziehen.



Luftfeuchtigkeit: Balance zwischen Wachstum & Prävention



In der Vorblüte liegt die ideale relative Luftfeuchtigkeit bei etwa 50–60 %. Das ist niedriger als in der Wachstumsphase, aber noch höher als in der späteren Blüte.

Zu hohe Luftfeuchtigkeit fördert schwache Zellstrukturen und erhöht das Risiko für Schimmelprobleme in der kommenden Blüte. Zu trockene Luft wiederum stresst die Pflanze und kann die Entwicklung der Vorblüten bremsen.


Gute Luftzirkulation ist jetzt Pflicht: Ein sanfter, gleichmäßiger Luftstrom stärkt die Stiele, verbessert den Gasaustausch und hilft der Pflanze, sich auf das kommende Bud-Gewicht vorzubereiten.



Fazit dieses Abschnitts



Die Vorblüte ist kein Zeitpunkt für Experimente, sondern für Konstanz. Wer jetzt Licht, Klima und Luft im Griff hat, sorgt dafür, dass die Pflanze ruhig, stabil und ohne Stress in die eigentliche Blüte übergeht. Viele Grower wundern sich später über schwache Buds oder Zwittern – die Ursache liegt fast immer genau hier, in einer schlecht gemanagten Vorblüte.


FAQ

Wie lange dauert die Vorblüte?

Meist zwischen 7 und 21 Tagen, abhängig von Genetik und Anbaumethode.

Kann ich in der Vorblüte noch umtopfen?

Besser nicht. Umtopfen bedeutet Stress und kann das Blütenwachstum negativ beeinflussen.

Ist Stretch Teil der Vorblüte?

Ja. Der starke Höhenwuchs ist ein klassisches Vorblüte-Zeichen.

Wann soll ich männliche Pflanzen entfernen?

Sofort, sobald Pollensäcke eindeutig erkennbar sind – bevor sie sich öffnen.

Disclaimer

Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und möchte niemanden zum Konsum von CBD oder ähnlichen Produkten verleiten. Unsere Produkte sind ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke gedacht. Informiere dich vor dem Kauf stets über die aktuelle Gesetzeslage in deinem Land.

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