Spinnmilben gehören zu den gefährlichsten Schädlingen im Cannabis-Anbau – und gleichzeitig zu denen, die Anfänger oft viel zu spät bemerken. Die winzigen Tiere sind mit bloßem Auge kaum sichtbar, vermehren sich explosionsartig und können innerhalb weniger Tage ganze Pflanzen schwächen oder sogar absterben lassen. Wer Indoor oder Outdoor growt, muss deshalb genau wissen, wie Spinnmilben aussehen, welche Symptome sie verursachen, warum sie so hartnäckig sind und welche Methoden wirklich funktionieren, um sie loszuwerden.
Dieser Guide zeigt dir alle Fakten, Strategien und Profi-Techniken, damit du Spinnmilben früh erkennst, sicher bekämpfst und langfristig verhinderst – ohne Panik, aber mit maximaler Effektivität.
Key Takeaways:
Spinnmilben sind mit Abstand einer der gefährlichsten Cannabis-Schädlinge.
Je früher du sie erkennst, desto höher die Überlebenschance deiner Pflanzen.
Die beste Bekämpfung ist eine Kombination aus Nützlingen, Hygiene und idealem Klima.
In der Blütephase sind Sprays tabu – Nützlinge bleiben der Goldstandard.
Vorbeugung ist die stärkste Waffe: regelmäßig checken, Klima stabil halten & sauber arbeiten
Was sind Spinnmilben? – Ein Mini-Feind mit maximaler Zerstörungskraft
Spinnmilben gehören zur Familie der Tetranychidae, wobei die Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae) am häufigsten auf Cannabis vorkommt. Sie ist nur 0,3–0,6 mm groß, bewegt sich schnell und sitzt bevorzugt auf der Blattunterseite. Dort sticht sie Pflanzenzellen an und saugt sie leer. Jede erwachsene Milbe legt über 100 Eier – und ein kompletter Lebenszyklus dauert bei warmem, trockenem Klima nur 3–5 Tage. Ergebnis: Eine kleine Population kann in einer einzigen Woche Millionen Nachkommen produzieren.
Cannabis ist für Spinnmilben ein Luxusbuffet. Die weichen Blätter, die hohe Nährstoffdichte und das Indoor-Klima machen Growrooms zu perfekten Brutstätten.
Eine erfolgreiche Bekämpfung beginnt immer mit dem frühzeitigen Erkennen. Je früher du Spinnmilben identifizierst, desto größer die Chance, dass du deine Pflanzen vollständig retten kannst.
1. Punktförmige helle Sprenkel auf den Blättern
Die Milben saugen Chlorophyll aus einzelnen Zellen – es entstehen kleine gelbliche Punkte („Stipple Damage“). Je mehr Punkte, desto größer der Befall.
2. Feine Gespinste
Diese sind das Markenzeichen: dünne, fast unsichtbare weiße Fäden, die sich über Blattadern, Triebe oder Blüten ziehen.
3. Winzige bewegliche Punkte auf der Blattunterseite
Mit einer Lupe (20–60x) siehst du sie deutlich. Je nach Stadium sind sie gelb, creme, orange oder rötlich.
4. Geschwächte Pflanzen
Die Blätter hängen, trocknen aus oder verfärben sich. Cannabis wirkt plötzlich „matt“.
5. Schnell fortschreitender Schaden
Wenn du heute leichte Punkte siehst und morgen doppelt so viele → Spinnmilben.
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Warum Spinnmilben so schwer zu bekämpfen sind
Grower unterschätzen sie oft, weil sie klein wirken. Doch Spinnmilben besitzen Eigenschaften, die sie zu gefährlichen Gegnern machen:
Extrem schnelle Vermehrung (Lebenserwartung 14 Tage, aber hunderte Eier)
Resistenzbildung gegen viele Sprays
Verstecken sich unter Blättern und in Knospen
Bevorzugen warmes, trockenes Growroom-Klima
Eier überleben Behandlungen und schlüpfen später nach
Eine einmal entstandene Population verschwindet NIE von allein.
Vorbeugung – So kommen Spinnmilben GAR NICHT erst rein
Profi-Grower wissen: Vorbeugung ist leichter als Bekämpfung.
Optimales Klima schaffen
Luftfeuchtigkeit über 50 %
Temperaturen unter 27 °C
Spinnmilben hassen feuchte, kühle Bedingungen.
Regelmäßige Blattunterseiten-Kontrolle
Einmal pro Woche mit einer Lupe inspizieren.
Sauberkeit im Growroom
Keine Erde von draußen
Kleidung wechseln, bevor du Pflanzen berührst
Tools desinfizieren
Lebende Nützlinge dauerhaft einsetzen
Viele Grower lassen Amblyseius californicus dauerhaft laufen.
Was tun in der Blütephase? (Der schwierigste Teil!)
Während der Blüte sind Sprays kritisch, denn niemand möchte öligen Geschmack oder Rückstände auf seinen Buds.
Sichere Methoden in der Blüte:
Nützlinge einsetzen
Kaliseife (nur early bloom)
Luftfeuchtigkeit erhöhen (kontrolliert)
Betroffene Blätter entfernen
Spot-Behandlungen statt Full-Spray
Wenn die Buds schon dicht und harzig sind, ist der Schwerpunkt: Schaden minimieren, nicht „perfekt ausmerzen“.
FAQ
Sind Spinnmilben für Menschen gefährlich?
Nein, sie schaden nur Pflanzen.
Kann ich Spinnmilben komplett ausrotten?
Ja – aber nur mit einer mehrstufigen, konsequenten Strategie.
Wie schnell breiten sie sich aus?
Extrem schnell: Eine Generation in 3–5 Tagen.
Hilft Alkohol-Spray?
Isopropanol kann Milben abtöten, aber auch Blätter schädigen. Nicht zu empfehlen.
Disclaimer
Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und möchte niemanden zum Konsum von CBD oder ähnlichen Produkten verleiten. Unsere Produkte sind ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke gedacht. Informiere dich vor dem Kauf stets über die aktuelle Gesetzeslage in deinem Land.