Viele Grower unterschätzen, wie sehr die richtige Pflanzenführung den Ertrag beeinflussen kann. Während Techniken wie LST, Main-Lining oder Supercropping oft im Rampenlicht stehen, gehört der Spalier-Anbau (Trellis Growing) zu den effektivsten, stabilsten und gleichzeitig anfängerfreundlichsten Methoden überhaupt. Kein kompliziertes Training, keine aggressive Manipulation – stattdessen ein System, das die Pflanze auf natürliche Weise stützt, formt und auf maximalen Ertrag vorbereitet.
Ein Spalier verwandelt Deinen Grow sofort in einen kontrollierten, sauberen, gleichmäßig ausgeleuchteten Raum. Du bekommst stabile Buds, weniger Bruchschäden, eine bessere Luftzirkulation und insgesamt ein professionelleres Wachstum. Und genau darum geht es: Deine Pflanzen sollen nicht nur wachsen – sie sollen perfekt wachsen, ohne Risiko und ohne Chaos.
In diesem Guide lernst Du, wie Grower Spaliere im Indoor- und Outdoor-Bereich nutzen, wie Du sie richtig platzierst, wann die Pflanze hineingeführt wird und wie Du das System so optimierst, dass es Deinen Ertrag messbar steigert.
Key Takeaways:
Ein Spalier sorgt für Stabilität, bessere Lichtverteilung und höhere Erträge.
Der beste Zeitpunkt liegt zwischen später Vegi und Stretch.
Indoor verbessert es Lichtnutzung, Outdoor schützt es vor Wetter und Astbruch.
Die Pflanzenform wird natürlicher geführt, ohne aggressives Training.
Die Ernte wird strukturierter, schneller und effizienter.
Was ist ein Spalier? Und warum funktioniert es so gut?
Ein Spalier ist ein Gitter – meistens aus Kunststoff, Bambus oder Stoff – das horizontal oder vertikal angebracht wird. Die Pflanze wächst durch die Öffnungen des Gitters und wird dabei stabilisiert, in Form gehalten und in mehrere productive Top-Buds gelenkt. Cannabis tendiert natürlicherweise dazu, einen dominanten Haupttrieb auszubilden. Beim Spalier hingegen wird der Wuchs verteilt: Licht und Energie verteilen sich auf mehrere Budsites, während die Struktur verhindert, dass Äste später durch das Blütengewicht brechen.
Grower, die Spaliere einsetzen, berichten oft von:
stabileren Pflanzen
breiteren Kronen
gleichmäßigeren Blüten
stark reduzierten Hotspots
dichterer, aber gesünderer Laubstruktur
Ein Spalier ist also nicht nur eine stützende Struktur – es ist eine Wachstumsstrategie.
Der perfekte Zeitpunkt: Wann setzt man ein Spalier ein?
Timing ist beim Trellis-Grow entscheidend. Zu früh – und die Pflanze hat noch nichts, was gestützt werden müsste. Zu spät – und Du drückst bereits harte, verholzte Äste in ein starres System.
Die beste Phase ist:
Spalier 1: Ende der Vegi / Woche 1–2 Stretch
Spalier 2 (optional): Woche 3–4 Blumenstretch
Spalier 3 (nur bei Monster-Pflanzen): Woche 5–6 für finale Stabilität
Indoor-Grower nutzen häufig ein zweites Spalier, weil moderne LED-Lampen viel Gewicht produzieren – die Blüten werden dichter, schwerer, fetter.
Outdoor richtet sich alles nach Größe & Windbelastung. Dort hilft ein Spalier vor allem gegen Wetter, Stürme, Regen und Tiere.
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Wie Du Cannabis korrekt in ein Spalier führst
Der häufigste Fehler beim Spalier-Anbau ist das „Durchquetschen“ von Ästen. Das verletzt die Rinde und kann langfristig Schimmel, Wachstumsstörungen oder Botrytis begünstigen.
Die richtige Vorgehensweise:
Äste langsam durch die Öffnung führen – nie drücken.
Äste leicht seitlich biegen, damit sie der Öffnung folgen.
Die Triebe nicht nach unten zwingen, sondern waagerecht oder leicht nach oben ausrichten.
Genug Platz lassen, damit die Pflanze weiterwachsen kann.
Neue Triebe früh ins Netz leiten, solange sie weich sind.
Ein gutes Spalier-Grow-Regelwerk lautet:
“Führe, aber zwinge nicht.”
Wenn Du die Pflanze nicht gegen ihren natürlichen Wuchs drückst, sondern ihr nur eine Struktur vorgibst, wird sie perfekt reagieren.
Viele verwechseln Spalier-Anbau mit einem SCROG. Die beiden Methoden sehen ähnlich aus, verfolgen aber völlig unterschiedliche Ziele.
SCROG:
Eine Pflanze füllt eine ganze Fläche aus, indem sie flach über ein Netz gezogen wird.
Es ist Training + Formung + Manipulation.
Spalier-Anbau:
Mehr Pflanzen, weniger Training, mehr Stabilität & Ordnung.
Es ist eine natürliche Führung, kein Zwang.
Ein Spalier ist also deutlich anfängerfreundlicher. Du musst nicht stundenlang Triebe weben, sondern gibst nur Struktur. Am Ende entsteht ein gleichmäßig hoher Blütenhimmel, ohne dass Du dafür zum Bonsai-Meister wirst.
Indoor-Spalier – Das Profi-Setup für perfekte Lichtverteilung
Indoors ist das Spalier besonders wertvoll, weil die Lichtquelle fix ist. Alles, was nicht optimal im Licht steht, liefert weniger Ertrag. Mit einem Spalier kannst Du:
die gesamte Krone homogen auf Lampenhöhe halten
Hotspots vermeiden
Seitentriebe nach oben bringen
ein geschlossenes Blätterdach formen, ohne Chaos
die Luftflow-Zonen verbessern
Professionelle LED-Grower verwenden fast immer mindestens ein Spalier, um aus der fixen Lichtfläche das Maximum herauszuholen. Die Buds im Zentrum und am Rand reifen gleichzeitig und erhalten dieselbe Intensität.
Outdoor-Spalier – Die beste Verteidigung gegen Wind, Regen & Schwere
Outdoor-Grower profitieren noch mehr vom Spalier als Indoor-Grower. Draußen kämpft Cannabis gegen:
Wind
Wetter
Schwere der Buds
Tiere
Regenfälle
plötzliche Stürme
Ein Spalier schützt die Struktur und verhindert die zwei schlimmsten Outdoor-Probleme:
1. Astbruch durch Regen
Feuchte Buds werden schwer → Äste knicken.
2. Budrot (Botrytis)
Wenn Äste eng zusammenfallen, sammelt sich Feuchtigkeit.
Ein Spalier hält die Pflanze offen, luftig und stabil – die Grundlage für Outdoor-Stabilität.
Welches Spalier ist das richtige? Materialien & Größen
Nicht jedes Spalier funktioniert für Cannabis gleich gut.
Kunststoff-Spalier (Trellis Nets)
flexibel
günstig
Indoor-Standard
– kann sich dehnen
– einmal benutzbar
Stoff-Spalier / Soft-Netz
sehr angenehm zu führen
langlebig
keine Verletzungsgefahr
– etwas teurer
Bambus-Spalier (Outdoor)
extrem stabil
natürliche Optik
mehrfach nutzbar
– Aufbau benötigt Handarbeit
Metallgitter / Draht
sehr robust
– kann Schalenrinde verletzen
– nicht für enge Indoor-Räume
Indoor arbeitet man meist mit flexiblen Netzen. Outdoor ist Bambus unschlagbar.
FAQ
Warum sollte man Cannabis überhaupt mit einem Spalier anbauen?
Ein Spalier bietet Cannabis eine stabile, gleichmäßige Struktur und verhindert, dass Triebe unter dem Gewicht der Blüten abknicken. Gleichzeitig verbessert das Netz die Lichtverteilung, sodass mehr Budsites optimal versorgt werden. Das Ergebnis sind kompaktere Blüten, gesünderes Wachstum und ein sichtbarer Ertragszuwachs. Viele Grower sehen nach dem ersten Trellis-Run nie wieder einen Grund, ohne zu growen.
Wann ist der beste Zeitpunkt, ein Spalier anzubringen?
Das erste Spalier sollte gegen Ende der Wachstumsphase oder spätestens in der ersten Stretch-Woche der Blüte angebracht werden. Zu diesem Zeitpunkt sind die Äste noch flexibel und können ohne Bruchgefahr durch das Netz geführt werden. Ein zweites Spalier kommt oft in Woche 3–4 des Stretch hinzu, wenn die Blütenansätze sichtbar werden. Zu spät gesetzte Netze führen häufig zu Verletzungen oder Stress.
Kann man ein Spalier auch Outdoor nutzen?
Ja, und sogar mit großem Vorteil. Outdoor schützt ein Spalier die Pflanze vor Wind, Regenlast und Sturm. Große Outdoor-Pflanzen brechen oft erst im Spätsommer, wenn die Buds schwer werden – ein Spalier verhindert genau das. Gleichzeitig sorgt es dafür, dass die Pflanze offener wächst, wodurch die Luft besser zirkuliert und Schimmelrisiko sinkt. Outdoor ist das Spalier in vielen Regionen fast Pflicht.
Welches Spalier eignet sich am besten für Indoor-Grows?
Für Indoor werden meistens flexible Kunststoff- oder Stoffnetze verwendet. Sie sind elastisch, passen sich an unterschiedliche Topfgrößen an und lassen sich schnell spannen oder anpassen. Stoffnetze sind besonders pflanzenschonend und langlebig. Metallgitter sind Indoor ungeeignet, da sie Triebe verletzen können und zu starr sind.
Disclaimer
Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und möchte niemanden zum Konsum von CBD oder ähnlichen Produkten verleiten. Unsere Produkte sind ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke gedacht. Informiere dich vor dem Kauf stets über die aktuelle Gesetzeslage in deinem Land.