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Cannabis im Karton trocknen – Anleitung und Aufbau der Trocknungsbox

Cannabis Mangelerscheinungen – Ursachen, Symptome & echte Lösungen für perfekte Pflanzen

Geschrieben von: Katharina

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Lesezeit 5 min

Wenn man Cannabis anbaut, gehört eines fast immer dazu: Die Pflanze zeigt Dir irgendwann, dass ihr etwas fehlt. Mangelerscheinungen gehören zu den häufigsten Problemen beim Homegrow – ganz egal ob Erde, Coco, Hydro oder Living Soil. Cannabis wächst schnell, hat einen hohen Bedarf an Mineralien und reagiert empfindlich auf jede Veränderung im pH-, EC- oder Klimahaushalt. Genau deshalb lohnt es sich, Mängel nicht nur zu erkennen, sondern zu verstehen. Nur wenn Du weißt, warum etwas passiert, kannst Du es auch wirklich lösen.


Dieser Artikel zeigt Dir detailliert, wie Cannabis-Mängel entstehen, wie Du sie sicher unterscheiden kannst – und vor allem: Wie Du sie zuverlässig behebst, bevor sie Ertrag und Aroma zerstören.

Key Takeaways:


  • Cannabis-Mängel entstehen meist durch Aufnahmeprobleme, nicht durch fehlenden Dünger.

  • pH- und EC-Werte sind der wichtigste Faktor zur Diagnose.

  • Viele Mängel sehen ähnlich aus – entscheidend ist, ob alte oder neue Blätter betroffen sind.

  • LED-Grower leiden besonders oft an Calcium- & Magnesiummangel.

  • Mängel lassen sich fast immer durch stabile, saubere und kontrollierte Bedingungen vermeiden.

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Inhaltsverzeichnis

Warum entstehen Mangelerscheinungen überhaupt?

Viele Grower vermuten zuerst, dass sie „zu wenig Dünger“ gegeben haben. In den meisten Fällen liegt das Problem jedoch ganz woanders: Die Pflanze hat genug Nährstoffe, kann sie aber nicht aufnehmen. Und das führt zu typischen Mangelsymptomen, obwohl eigentlich genug vorhanden wäre.


Der wichtigste Faktor dabei ist der pH-Wert. Ist er zu hoch oder zu niedrig, verschließen sich quasi die Türen der Wurzel. Stickstoff, Magnesium, Calcium oder Phosphor liegen zwar im Substrat – aber die Pflanze kommt nicht mehr ran.


Hinzu kommt der EC-Wert: Ein sehr niedriger EC bedeutet echte Unterversorgung. Ein zu hoher EC hingegen verbrennt die Wurzeln, wodurch die Pflanze ebenfalls nichts mehr aufnehmen kann. Auch Temperaturen, Luftfeuchtigkeit, Lichtintensität oder Wassermanagement spielen eine große Rolle. Zu kalt? Phosphor blockiert. Zu trocken? Calcium kann nicht transportiert werden. Zu viel Licht? Die Pflanze verbrennt schneller, als sie Nährstoffe aufnehmen kann.


Kurz gesagt: Die meisten Mängel sind Aufnahmeprobleme, keine Düngeprobleme.


Stickstoffmangel – der Klassiker in der Wachstumsphase

Wenn Stickstoff fehlt, zeigt sich das meist zuerst an den älteren Blättern. Sie verlieren ihre satte grüne Farbe, werden hell und gelb, manchmal auch papierdünn. Die gesamte Pflanze wirkt plötzlich wie „ausgewaschen“, das Wachstum verlangsamt sich und einzelne Blätter fallen frühzeitig ab.


Stickstoff ist ein mobiler Nährstoff. Das bedeutet: Fehlt er, holt die Pflanze ihn aus den älteren Blättern und steckt ihn in frische Triebe. So überlebt sie – aber auf Kosten der Vitalität.


Die Lösung ist einfach: Eine leicht erhöhte Stickstoffgabe, kombiniert mit einem stabilen pH-Wert, bringt die Pflanze meist innerhalb weniger Tage zurück auf die Spur. Wichtig ist, danach nicht zu überdüngen, sondern die Versorgung gleichmäßig zu halten.


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Phosphormangel – das Problem bei Kälte und Stress

Phosphormangel gehört zu den am häufigsten falsch interpretierten Mängeln, denn die Symptome sehen zunächst beeindruckend aus. Die Blätter verdunkeln sich, bekommen einen bläulich-violetten Schimmer und die Stängel verfärben sich lila. Besonders schnell passiert das in kalten Räumen – alles unter 19–20 °C kann Phosphor blockieren.


Phosphor ist entscheidend für die Energieproduktion, das Wurzelwachstum und den Start der Blüte. Wenn er fehlt, sieht die Pflanze zwar stark gefärbt aus, wächst aber kaum noch.


Die Lösung: Temperatur stabilisieren, pH im optimalen Bereich halten und erst dann Phosphor-Booster einsetzen. Viele Grower düngen bei P-Mangel zu hoch und verschlimmern damit das Problem.

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Foto von Lê Tit auf Unsplash

Kaliummangel – verbrannte Ränder und trockene Blätter

Kalium ist ein zentraler Regulator für Wasserhaushalt, Zellstabilität, Harzbildung und Blütenentwicklung. Fehlt es, wirken die Blätter trocken, die Ränder verfärben sich braun und viele Spitzen sehen verbrannt aus. Die Pflanze trinkt oft mehr, weil sie versucht, ihre Zellen stabil zu halten.


Kaliummangel tritt häufig auf, wenn die Temperaturen steigen oder wenn der EC-Wert zu niedrig ist. Gerade in der Blütephase braucht die Pflanze deutlich mehr Kalium als in der Vegi.


Die Lösung besteht darin, den EC leicht zu erhöhen, die Bewässerung zu optimieren und die Temperaturen auf einem stabilen Level zu halten.


Calciummangel – der LED-Mangel Nummer 1

Kaum ein Mangel tritt unter modernen LEDs so häufig auf wie Calciummangel. Der Grund: LEDs erzeugen weniger Wärme, wodurch die Transpiration sinkt. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Calcium für die Zellentwicklung.


Calciummangel zeigt sich durch braune Punkte, deformierte neue Blätter, weiche Stängel und eine schlechte Budstruktur. Blüten werden luftig, wachsen ungleichmäßig oder bleiben klein.


Die Lösung ist fast immer dieselbe: Ein Ca/Mg-Supplement und ein korrekt eingestellter pH-Wert. Viele LED-Grower geben Calcium erst in der Blüte – tatsächlich wird es aber schon ab Woche 1 der Vegi benötigt.


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Foto von Elsa Olofsson auf Unsplash

Warum Cannabis Main-Lining die Nährstoffdynamik verändert

Durch das symmetrische Toppen und die Konzentration auf 8–16 Hauptcolas entsteht ein System, in dem die Pflanze ihre Energie sehr gezielt verteilt. Das bedeutet:


  • Jeder Fehler trifft alle Colas gleich stark.

    Bei normalen Pflanzen kann ein überfütterter Bereich optisch kaschiert werden – beim Main-Lining nicht.

  • Vertikale Nährstofftransporte sind kürzer, horizontale dafür intensiver.

    Die Hauptadern zwischen den Knoten müssen härter arbeiten. Das führt zu schneller erkennbaren Mangelerscheinungen.

  • Der Wurzelballen arbeitet konstanter.

    Durch die gleichmäßige Triebzahl sind Peaks (zu viel/zu wenig Nährstoffe) schlechter ausgleichbar.



Darum gilt: Eine sauber geführte Ernährung ist beim Main-Lining Pflicht, nicht Kür.


Magnesiummangel – wenn die Blätter „ausgewaschen“ wirken

Magnesium ist das Herzstück der Photosynthese. Ohne Mg kann die Pflanze kein Chlorophyll bilden – und genau das sieht man sofort: Die Blattzwischenräume werden gelb, während die Adern dunkelgrün bleiben. Magnesium wird von der Pflanze aus älteren Blättern abgezogen, daher treten die Symptome zuerst unten auf.


Besonders in Coco ist Magnesiummangel fast unausweichlich, wenn man nicht gezielt supplementiert.


Die Lösung: pH stabil halten, Epsom-Salz oder ein Mg-starkes Supplement verwenden und eine Überwässerung vermeiden.


FAQ

Wie viele Colas sollte ich beim Main-Lining anvisieren?

8 oder 16 Colas bringen die besten Ergebnisse für Indoor.

Ist Main-Lining für Anfänger geeignet?

Ja — aber nur, wenn man geduldig ist und präzise arbeitet.

Kann ich Autoflower main-linen?

Nicht empfehlenswert – die Veg-Zeit ist zu kurz.

Welcher Topf ist ideal?

10–20 L, je nach gewünschter Größe.

Disclaimer

Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und möchte niemanden zum Konsum von CBD oder ähnlichen Produkten verleiten. Unsere Produkte sind ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke gedacht. Informiere dich vor dem Kauf stets über die aktuelle Gesetzeslage in deinem Land.

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