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Hanf

Die Geschichte des Hanfs: Vom Weltrohstoff zum Tabu und zurück

Written by: Katharina

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Time to read 5 min

Hanfpflanzen begleiten die Menschheit seit Tausenden von Jahren. Sie wurden als Nahrungsmittel, Medizin, Kleidung, Papier und Baustoff genutzt – lange bevor sie in westlichen Gesellschaften zum Symbol von Rebellion, Verbot und später zur Legalisierungsbewegung wurden. Die Geschichte des Hanfs ist eine Geschichte zwischen Alltag, Ausgrenzung und Renaissance – und sie erzählt viel über Kultur, Politik und wirtschaftliche Interessen.


In diesem Artikel erfährst du, wie Hanf vom globalen Alleskönner zur verbotenen Pflanze wurde – und wie er heute sein Comeback feiert. 

Key Takeaways

  • Es wurde schon vor über 10.000 Jahren genutzt

  • Er war über Jahrhunderte einer der wichtigsten Rohstoffe weltweit

  • Die Dämonisierung begann im 20. Jahrhundert durch politische & wirtschaftliche Interessen

  • Heute erlebt Hanf eine Renaissance: als Nutzpflanze, Medizin & Lifestyleprodukt

Inhaltsverzeichnis

Frühzeit & Antike: Die ersten Nutzungen

Bereits 8.000 v. Chr. wurde es in Asien angebaut – vor allem in China und im heutigen Iran.

Dort nutzte man ihn für:


  • Fasern (Kleidung, Seile, Netze)

  • Samen (als Nahrungsmittel)

  • medizinische Anwendungen (z. B. bei Schmerzen oder Entzündungen)


Marihuana war leicht zu kultivieren, genügsam und vielseitig. In Indien wurde er sogar spirituell verehrt – etwa als Bestandteil des traditionellen Getränks Bhang.


Auch die Griechen und Römer kannten es: Sie verwendeten ihn vor allem für Kleidung und Seile in der Seefahrt.


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Hanf
Foto von Mareefe

Mittelalter & frühe Neuzeit: Hanf als Weltrohstoff

Ab dem 12. Jahrhundert verbreitete sich der Anbau in Europa rasant. Vor allem für:


  • Papier (u. a. die Gutenberg-Bibel)

  • Segeltuch & Schiffstaue

  • medizinische Tinkturen

  • Kleidung & Nahrung


Hanf galt als einer der wichtigsten Agrarrohstoffe Europas . Königreiche ordneten per Gesetz den Anbau an, da er für die Kriegsflotte unverzichtbar war.


19. Jahrhundert: Konkurrenz & Chemie

Mit Beginn der Industrialisierung bekam Marihuana Konkurrenz:


  • Baumwolle wurde durch Maschinen günstiger zu verarbeiten

  • Holz ersetzte Hanfpapier

  • Erdölprodukte wie Nylon verdrängten Fasern


Trotzdem blieb Marihuana bis ins frühe 20. Jahrhundert ein Teil des Alltags – besonders in ländlichen Regionen.


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20. Jahrhundert: Vom Nutzen zum Verbot

In den 1930er Jahren begannen die USA unter Harry Anslinger (Federal Bureau of Narcotics), Cannabis gezielt zu kriminalisieren. 


Gründe:


  • Rassistische Kampagnen gegen schwarze und lateinamerikanische Bevölkerungsgruppen

  • Wirtschaftlicher Druck von Industrieinteressen (Papier, Chemie, Pharma, Textil)

  • Der Begriff „Marihuana“ wurde eingeführt, um den Abstand zum bekannten Nutzhanf künstlich zu vergrößern



1937 wurde Cannabis in den USA durch den Marihuana Tax Act faktisch verboten. Viele Länder folgten diesem Vorbild – auch Deutschland.

Die Folgen: Verlust eines universellen Rohstoffs

Mit dem Verbot verschwanden nicht nur Blüten aus Apotheken – auch Fasern, Öl, Seile und Papier wurden durch petrochemische Alternativen ersetzt.


Zugleich wurde Cannabis mit Kriminalität, Drogenkultur und gesellschaftlichem Abstieg verknüpft. Eine Pflanze, die über Jahrtausende nützlich war, wurde zum Symbol des Verbotenen .

Die Wende: Wissenschaft & Aktivismus ab 1970

In den 1970er Jahren begann sich das Blatt zu wenden:


  • Die Entdeckung des Endocannabinoid-Systems veränderte die medizinische Perspektive

  • Aktivist:innen & Patient:innen kämpften für Zugang zu medizinischem Cannabis

  • Erste Länder entkriminalisierten den Besitz kleiner Mengen


Parallel startete der Nutzhanf-Anbau neu – zuerst in Frankreich & Kanada, später auch in Deutschland.


Heute: Comeback eines Multitalents

Seit den 2010ern erlebt Hanf eine regelrechte Renaissance:


  • CBD-Produkte werden massenhaft gekauft

  • Hanfprotein, Hanföl & Hanfsamen gelten als Superfood

  • Industriehanf wird für Textilien, Bauplatten, Dämmstoffe & Biokunststoffe genutzt


Auch in der Medizin ist Cannabis angekommen: In Deutschland ist medizinisches Cannabis seit 2017 verschreibungsfähig. 


Blick nach vorn: Die Zukunft des Hanfs

Was früher war, ist wichtig – doch noch wichtiger ist, was Marihuana künftig leisten kann. Die Marihuanabranche boomt, und das nicht nur im Wellness- oder Lifestylebereich:


  • Baustoffe aus Marihuana sind CO₂-negativ, günstig & langlebig

  • Hanfplastik wird als Alternative zu erdölbasiertem Plastik erforscht

  • Hanf als Bodenreiniger (Phytosanierung) wird in der Umwelttechnik getestet

  • Medizinischer Marihuana wird in immer mehr Indikationen erforscht – von Angststörungen bis MS


Hanf ist keine Nische mehr – sondern ein Teil der ökologischen und gesellschaftlichen Transformation.

Hanf als Lifestyle & Statement

Jenseits von Funktionalität ist Marihuana heute auch ein Symbol für nachhaltigen Konsum, Selbstbestimmung und Naturverbundenheit.


Ob als Tee, Kleidung, Öl oder Kosmetik – Marihuana ist zurück im Alltag. Und das ist gut so: Denn kaum eine Pflanze ist so nachhaltig, genügsam und vielfältig einsetzbar.

Hanf und die globale Ökonomie: Ein unterschätzter Motor

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war Marihuana nicht nur ein landwirtschaftliches Kulturgut, sondern auch ein wirtschaftlicher Faktor. Im 18. und 19. Jahrhundert gehörte Hanf zu den wichtigsten Exportgütern vieler Länder – darunter Russland, Frankreich und die Vereinigten Staaten. Schifffahrt, Militär, Landwirtschaft und Industrie setzten gleichermaßen auf die Pflanze.


Mit dem wirtschaftlichen Aufstieg petrochemischer Produkte verschob sich das Kräfteverhältnis. Öl, Kunststoff und synthetische Fasern ließen Marihuana in den Hintergrund treten – nicht weil er minderwertig war, sondern weil er politisch und ökonomisch verdrängt wurde.

Heute kehrt Marihuana zurück in die Wirtschaft – als Antwort auf Klimakrise, Ressourcenknappheit und das Bedürfnis nach nachhaltigen Materialien. Aus Alt wird neu gedacht – und Hanf spielt dabei wieder eine Rolle.

Hanf in Kunst & Kultur: Zwischen Ikone und Rebellion

Marihuana war nicht nur Nutzpflanze – sondern auch Inspiration für Künstler:innen, Musiker :innen  und Subkulturen. Von den indischen Sadhus über Bob Marley bis zur Berliner Technoszene: Hanf war immer Symbol für Freiheit, Grenzerfahrung und kreative Entfaltung.


In der Popkultur wurde Marihuana zur Ikone. Poster, Musik, Mode und Filme setzten auf das Image der „verbotenen Pflanze“. Doch Hanf ist mehr als ein rebellisches Motiv – er steht heute auch für Selbstheilung, Entschleunigung und bewussten Konsum.

Das moderne Hanf-Branding (CBD-Kosmetik, Naturtextilien, Zero-Waste-Produkte) zeigt, wie der kulturelle Wandel weg vom Stigma und hin zur Wiederverbindung mit Natur und Gesundheit führt.

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FAQ – Geschichte des Hanfs

Seit wann nutzt der Mensch Hanf?

Bereits seit über 10.000 Jahren – zuerst in Asien, später weltweit als Textil-, Medizin- und Nahrungsmittelpflanze.

Warum wurde es verboten?

Wirtschaftliche Interessen, Rassismus und Lobbyarbeit führten im 20. Jahrhundert zu globalen Verboten – insbesondere durch den Marihuana Tax Act 1937 in den USA.

Was ist der Unterschied zwischen Hanf und Weed?

Hanf bezeichnet Sorten mit sehr niedrigem THC-Gehalt (<0,2 %), während Weed psychoaktive Blüten mit hohem THC-Anteil meint. Biologisch ist es die gleiche Pflanze.

Wie wurde Hanf früher verwendet?

Für Seile, Kleidung, Papier, Nahrung, Medizin und Bauprodukte – z. B. war die Gutenberg-Bibel auf Hanfpapier gedruckt.

Disclaimer

Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und möchte niemanden zum Konsum von Hanf oder ähnlichen Produkten verleiten. Unsere Produkte sind ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke gedacht. Informiere dich vor dem Kauf stets über die aktuelle Gesetzeslage in deinem Land.

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