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Cannabis Pflanze beim Low-Stress-Training mit Pflanzendraht – Anleitung & Tipps

Cannabis Pflanzen trainieren – Techniken, Tipps & Ertragssteigerung

Written by: Katharina

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Time to read 5 min

Wer Cannabis anbaut, weiß: Der Unterschied zwischen einer durchschnittlichen und einer beeindruckenden Ernte liegt oft nicht in der Genetik – sondern in der Art, wie Du Deine Pflanzen trainierst. „Training“ bedeutet in diesem Zusammenhang gezielte Eingriffe in Wuchsrichtung, Form und Energieverteilung der Pflanze. Durch verschiedene Low-Stress- oder High-Stress-Techniken kannst Du das Wachstum lenken, Licht optimal verteilen und den Ertrag deutlich steigern – teilweise um bis zu 50 %.


In diesem Guide zeigen wir Dir alle wichtigen Trainingsmethoden, erklären, welche sich für Anfänger oder Profis eignen und worauf Du bei Zeitpunkt, Werkzeug und Nachpflege achten musst.


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Key Takeaways


  • Cannabis Pflanzen trainieren erhöht Lichtausbeute, Stabilität und Ertrag.

  • LST ist ideal für Einsteiger, Supercropping/Main-Lining für Fortgeschrittene.

  • Geduld + Beobachtung sind wichtiger als radikale Eingriffe.

  • Kombinationen bringen das beste Ergebnis, solange Regeneration gewährleistet bleibt.

  • Sauberkeit & Hygiene sind Pflicht, um Infektionen zu vermeiden.

Inhaltsverzeichnis

Warum Cannabis Pflanzen -Training überhaupt?

Cannabis ist eine schnell wachsende, aber vertikal orientierte Pflanze. Lässt man sie einfach wachsen, bildet sich ein Haupttrieb, der das meiste Licht abbekommt – die unteren Blüten (Buds) bleiben klein. Durch Training verteilst Du Licht, Nährstoffe und Hormone gleichmäßiger. Das führt zu:


  • Mehr Blütenstandorten (mehr Buds pro Pflanze)

  • Höherer Lichtausnutzung – keine verschatteten Bereiche

  • Kompakterem Wuchs, perfekt für Indoor-Grow

  • Stabileren Ästen und besserer Luftzirkulation

  • Gleichmäßiger Reifung aller Blüten



Kurz gesagt: Du nutzt dasselbe Genetik-Potenzial viel effizienter.


Licht: Das Herz Deines Growrooms

Licht ist der wichtigste Wachstumsfaktor. Ohne gutes Licht keine Ernte.

Zur Auswahl stehen:

Lampentyp Vorteile Nachteile
LED-Lampen Energieeffizient, geringe Hitze, lange Lebensdauer Höhere Anschaffungskosten
NDL (Natriumdampf) Starke Lichtleistung, bewährt Hohe Wärmeentwicklung, mehr Stromverbrauch
CFL (Energiesparlampen) Günstig, leicht zu installieren Weniger Leistung, nur für kleine Grows geeignet

Tipp: Moderne LED-Panels sind heute erste Wahl – sie sparen Strom, erzeugen weniger Wärme und liefern optimales Lichtspektrum für Wachstum & Blüte.


Lichtzyklus:


  • Wachstum: 18 Stunden Licht / 6 Stunden Dunkelheit

  • Blüte: 12 Stunden Licht / 12 Stunden Dunkelheit



Grower bindet Zweige ab – Cannabis Pflanzen trainieren mit LST-Technik zur Ertragssteigerung.
Foto von Liubov Ilchuk auf Unsplash

Low-Stress-Training (LST) – die sanfte Methode

LST ist die beliebteste Methode für Einsteiger. Ziel ist es, Äste vorsichtig zu biegen und festzubinden, ohne sie zu brechen. Dadurch wächst die Pflanze horizontal statt vertikal.



So funktioniert’s:



  1. Warte bis zur 4.–5. Woche, wenn die Pflanze stabil ist.

  2. Wähle den Haupttrieb und biege ihn vorsichtig nach unten.

  3. Fixiere ihn mit Garten-Draht oder Pflanzendraht am Topfrand.

  4. Wiederhole das wöchentlich – auch bei Seitentrieben.



Tipp: Arbeite langsam, nicht ruckartig – junge Triebe sind elastisch, ältere holzig.


Vorteile:


  • Kein Stress, kein Wachstumsstopp

  • Kontrolle über Form und Höhe

  • Ideal für kleine Growräume



Nachteil:


  • Erfordert Geduld und regelmäßiges Nachjustieren



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Topping – kontrollierte Verzweigung

Beim Topping wird die Spitze des Haupttriebs abgeschnitten, um zwei neue Haupttriebe zu erzwingen. So entsteht ein buschiger Wuchs mit mehr Blütenansätzen.



Anwendung:



  • Ab der 4.–6. Woche, sobald 4–6 Knotenpaare sichtbar sind.

  • Mit einer sauberen Schere den Haupttrieb über dem 3.–4. Knoten kappen.



Nach wenigen Tagen wachsen aus den darunterliegenden Knoten zwei gleichwertige Triebe – die Pflanze verzweigt sich.


Vorteile:


  • Verdoppelt Hauptblüten

  • Fördert gleichmäßigen Kronenaufbau



Nachteil:


  • Kurzzeitiger Wachstumsstopp (1–2 Tage)



Nahaufnahme von getoppten Trieben – Cannabis Pflanzen trainieren durch Topping und Beschneiden.
Foto von Erol Ahmed auf Unsplash
Illustration eines Cannabis-Buschs mit mehreren Haupttrieben – Cannabis Pflanzen trainieren für gleichmäßiges Wachstum.“
Foto von Annie Spratt auf Unsplash

FIM-Technik („F*** I Missed“)

Eine Abwandlung des Toppings: Statt den Trieb ganz zu kappen, schneidet man ihn nur zu ¾ ab. So bleiben kleine Pflanzenzellen erhalten, aus denen bis zu vier neue Triebe entstehen.


So geht’s:


  • Schneide mit einer scharfen, sauberen Schere 75 % der neuen Spitze weg.

  • Nach ca. 5 Tagen siehst Du neue Triebe – sanfter als Topping, aber effektiver.



Vorteile:


  • Noch mehr Verzweigung

  • Weniger Stress als klassisches Topping

  • Ideal bei Sativa-lastigen Sorten


ScrOG – Screen of Green

Eine fortgeschrittene LST-Technik: Du nutzt ein Netz oder Gitter (Screen), um die Triebe horizontal zu führen. Jede Blüte bekommt gleichmäßig Licht – ideal für kleine Räume.



Vorgehen:



  1. Platziere das Netz 20–30 cm über der Pflanze.

  2. Wenn ein Trieb durch das Netz wächst, bieg ihn zurück unter die Masche.

  3. So entsteht eine gleichmäßige „grüne Decke“.



Vorteile:


  • Maximale Lichtausbeute

  • Homogener Blütenteppich

  • Enormer Ertrag pro Fläche



Nachteil:


  • Schwer zugänglich für Pflege & Gießen


Supercropping – Training für Fortgeschrittene

Beim Supercropping werden Triebe gezielt gequetscht und gebogen, sodass sie sich verdicken und stärker werden. Diese Technik aktiviert pflanzeneigene Abwehrmechanismen, die das Wachstum ankurbeln.


Anleitung:


  1. Wähle kräftige Seitentriebe.

  2. Rolle den Stiel zwischen Daumen und Zeigefinger, bis er weicher wird.

  3. Biege ihn leicht im 45°-Winkel.



Nach 1–2 Tagen richtet sich der Trieb neu aus, bleibt aber kräftiger.


Vorteile:


  • Dickere Stämme, stabilere Struktur

  • Mehr Nährstofftransport

  • Ideal zur Ertragssteigerung



Risiko: Zu starkes Quetschen kann Äste brechen – Übung nötig!


Defoliation – Licht und Luft für Blüten

Defoliation bedeutet, gezielt Blätter zu entfernen, um Licht und Luft besser an die Buds zu bringen.


Wann?


  • In der späten Wachstumsphase und erneut in Woche 3 der Blüte.



Wie?


  • Entferne große Fächerblätter, die Licht blockieren.

  • Lass Blätter an den Spitzen stehen – sie sind Photosynthese-Motoren.



Vorsicht: Zu viel Entfernen schwächt die Pflanze. Nur 20–25 % pro Sitzung.


Main-Lining – maximale Symmetrie

Main-Lining kombiniert Topping und LST. Ziel ist eine symmetrische Struktur mit exakt gleich langen Trieben, um das Licht perfekt zu verteilen.



Schritte:


  1. Topping über dem 3. Knoten.

  2. Entferne alle Seitentriebe außer die beiden neuen Hauptäste.

  3. Biege diese waagerecht nach außen.

  4. Wiederhole den Prozess mehrfach.



Ergebnis: 8–16 gleichwertige Colas, die synchron wachsen – optimal für homogene Erträge.


FAQ

Wann beginne ich mit dem Training?

Ab der 4.–6. Woche, sobald die Pflanze kräftig genug ist. Zu frühes Biegen oder Schneiden hemmt das Wachstum.

Kann ich autoflowering Pflanzen trainieren?

Nur sanft – z. B. leichtes LST. Kein Topping, da Autoflowers begrenzte Zeit haben.

Wie viel Ertragssteigerung ist realistisch?

Je nach Technik und Sorte 20–50 % mehr – vor allem bei gleichmäßigem Lichtfluss.

Wie verhindere ich Stress nach dem Training?

Optimales Klima (24 °C / 50 % rF), gutes Licht, keine Überdüngung.


Disclaimer

Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und möchte niemanden zum Konsum von CBD oder ähnlichen Produkten verleiten. Unsere Produkte sind ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke gedacht. Informiere dich vor dem Kauf stets über die aktuelle Gesetzeslage in deinem Land.

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