Cannabis Blütephase – Wenn Biochemie auf Magie trifft
Written by: Katharina
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Die Blütephase ist das Herzstück des Cannabiskreislaufs.
Hier entscheidet sich, wie reich die Pflanze an Harzen, Cannabinoiden und Terpenen wird – also an genau jenen Inhaltsstoffen, die Cannabis so einzigartig machen.
Doch die Blüte ist weit mehr als eine optische Veränderung.
Biologisch gesehen ist sie ein komplexer Umbauprozess: Hormone, Lichtzyklen, Enzyme und Gene treten in eine fein abgestimmte Wechselwirkung.
Dieser Artikel erklärt, was wirklich passiert, wenn Cannabis blüht – vom Zellkern bis zum Duftmolekül.
Key Takeaways:
Die Blütephase ist biochemisch höchst aktiv – Cannabinoide, Terpene & Flavonoide entstehen.
Licht (v. a. Rot- und UV-Spektrum) steuert Blüte & Qualität.
Umweltfaktoren bestimmen Aroma und Potenz.
Wissenschaftliche Forschung nutzt diese Phase, um standardisierte Medizinprodukte zu entwickeln.
Nachhaltige Beleuchtung und Klimasteuerung sind Schlüssel zur Qualität.
In der Blütephase ändert sich der Stoffwechsel tiefgreifend.
Aus dem Fokus auf Wachstum (Zellteilung, Stickstoffaufnahme) wird ein Fokus auf Sekundärstoffproduktion – also Harze, Cannabinoide, Terpene und Flavonoide.
Die wichtigsten Schritte:
Photosynthese bleibt aktiv, aber Zucker wird zunehmend in Blüten und Trichome transportiert.
Trichome (Harzdrüsen) bilden sich – sie sind Mini-Fabriken für Cannabinoide.
Während der Blütephase variiert die Terpenproduktion stark – abhängig von Sorte, Temperatur, Licht und Luftfeuchte.
Flavonoide ergänzen das Aromabild und tragen zur Farbe bei (violett, orange, gelb).
Gemeinsam ergeben sie das, was man als „Entourage-Effekt“ kennt – das Zusammenspiel aller Moleküle, das die Wirkung einer Pflanze prägt.
Vergleichstabelle: Lichtquellen im Überblick
Lichtquelle
Effizienz (lm/W)
Spektrum
Wärmeentwicklung
Lebensdauer (h)
Nachhaltigkeit
HPS / NDL
100
Rot-Gelb
Hoch
10 000
Mittel
MH
90
Blau-Weiß
Hoch
8 000
Mittel
CFL
60
Weiß
Niedrig
6 000
Niedrig
LED
180+
Vollspektrum
Gering
50 000
Hoch
Solar
∞
Vollspektrum
Abhängig
∞
Sehr hoch
Genetik & Züchtung – warum jede Blüte anders ist
Cannabis ist genetisch extrem divers.
Schon kleine Mutationen können das Cannabinoidprofil verändern.
Forscher unterscheiden heute über 700 chemische Varianten (Chemovare) – jede mit eigener Zusammensetzung von Cannabinoiden und Terpenen.
Hybride Sorten vereinen Eigenschaften von Sativa (langblühend, energiegeladen) und Indica (kurzblühend, kompakt).
Für Nutzhanf ist entscheidend: THC-Gehalt bleibt gesetzlich begrenzt, CBD- und CBG-Werte dürfen aber variieren.
In der Blütephase zeigt sich diese genetische Vielfalt besonders deutlich – sie ist das Ergebnis jahrtausendelanger Anpassung und moderner Selektion.
Umweltfaktoren – die unsichtbaren Stellschrauben
Drei Umweltfaktoren bestimmen maßgeblich die Blütequalität:
Temperatur:
Optimal: 20–28 °C (zu heiß = Terpenverlust, zu kalt = verlangsamte Reife).
Luftfeuchte:
40–55 % in der Reifephase ideal, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Luftzirkulation:
Sorgt für gleichmäßige CO₂-Verteilung und Harzbildung.
Diese Werte stammen aus wissenschaftlichen Beobachtungen in legalen Anbau- und Forschungsprojekten (z. B. Agrar- und Pharmazieprogramme in der Schweiz und Kanada).
FAQ
Wann beginnt die Blütephase?
Wenn die Nächte länger werden – Cannabis ist eine kurztagblühende Pflanze. Das Signal kommt über die Photorezeptoren.
Warum ist Licht so wichtig?
Licht steuert die Blüte hormonell und liefert die Energie für Harzbildung und Cannabinoidproduktion.
Wie lange dauert die Blüte?
Je nach Genetik 6–10 Wochen. Indica-Typen kürzer, Sativa-Typen länger.
Wie verändern sich Cannabinoide in der Blüte?
CBGA wird in THCA und CBDA umgewandelt. Erst durch Hitze entsteht aktives THC/CBD.
Disclaimer
Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und möchte niemanden zum Konsum von CBD oder ähnlichen Produkten verleiten. Unsere Produkte sind ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke gedacht. Informiere dich vor dem Kauf stets über die aktuelle Gesetzeslage in deinem Land.