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Nahaufnahme einer blühenden Cannabispflanze mit sichtbaren Trichomen – Cannabis Blütephase und Cannabinoidbildung erklärt.

Cannabis Blütephase – Wenn Biochemie auf Magie trifft

Written by: Katharina

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Time to read 4 min

Die Blütephase ist das Herzstück des Cannabiskreislaufs.

Hier entscheidet sich, wie reich die Pflanze an Harzen, Cannabinoiden und Terpenen wird – also an genau jenen Inhaltsstoffen, die Cannabis so einzigartig machen.


Doch die Blüte ist weit mehr als eine optische Veränderung.

Biologisch gesehen ist sie ein komplexer Umbauprozess: Hormone, Lichtzyklen, Enzyme und Gene treten in eine fein abgestimmte Wechselwirkung.

Dieser Artikel erklärt, was wirklich passiert, wenn Cannabis blüht – vom Zellkern bis zum Duftmolekül.

Key Takeaways:


  • Die Blütephase ist biochemisch höchst aktiv – Cannabinoide, Terpene & Flavonoide entstehen.

  • Licht (v. a. Rot- und UV-Spektrum) steuert Blüte & Qualität.

  • Umweltfaktoren bestimmen Aroma und Potenz.

  • Wissenschaftliche Forschung nutzt diese Phase, um standardisierte Medizinprodukte zu entwickeln.

  • Nachhaltige Beleuchtung und Klimasteuerung sind Schlüssel zur Qualität.


Inhaltsverzeichnis

Von der Wachstumsphase zur Cannabis Blüte: Der Wendepunkt

Cannabis ist eine kurztagblühende Pflanze – sie reagiert auf die Länge der Dunkelperiode.

Wenn die Nächte länger werden (z. B. Richtung Spätsommer), registriert die Pflanze diese Veränderung über Phytochrome, spezielle Lichtrezeptoren.


→ Signal: Die Tage werden kürzer → Zeit zu blühen.

→ Biologische Reaktion: Produktion des Blütenhormons Florigen → Umbau der Zellstrukturen, Stopp des vegetativen Wachstums.


Gleichzeitig beginnt die Pflanze, Energie in die Bildung von Blütenständen (bei weiblichen Pflanzen) oder Pollen (bei männlichen) umzuleiten.

In der Industrie- und CBD-Forschung sind dabei weibliche, unbestäubte Pflanzen interessant – da sie die meisten Trichome und Cannabinoide produzieren.


Biochemie der Blütephase

In der Blütephase ändert sich der Stoffwechsel tiefgreifend.

Aus dem Fokus auf Wachstum (Zellteilung, Stickstoffaufnahme) wird ein Fokus auf Sekundärstoffproduktion – also Harze, Cannabinoide, Terpene und Flavonoide.


Die wichtigsten Schritte:


  1. Photosynthese bleibt aktiv, aber Zucker wird zunehmend in Blüten und Trichome transportiert.

  2. Trichome (Harzdrüsen) bilden sich – sie sind Mini-Fabriken für Cannabinoide.

  3. Enzyme (THCA- & CBDA-Synthase) wandeln Vorstufen (CBGA) in aktive Cannabinoide um.

  4. Terpene entstehen parallel – sie beeinflussen Geruch, Geschmack und Wirkung.



In Laborstudien wurde beobachtet, dass Temperatur, Lichtfarbe und Luftfeuchtigkeit direkt den Cannabinoid-Gehalt beeinflussen.

Das bedeutet: Blüte ist Biochemie unter Präzisionsbedingungen – kleine Unterschiede bewirken große Effekte.


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Licht als Schlüsselfaktor

In der Blütephase reagiert Cannabis besonders empfindlich auf Lichtzyklen.

Das Verhältnis von Licht zu Dunkelheit (Photoperiode) steuert die hormonelle Balance.


→ Langes Licht = Wachstum

→ Längere Dunkelheit = Blüte


Forschung zeigt, dass ein stabiles Tag-Nacht-Muster essenziell ist, um eine gleichmäßige Cannabinoidproduktion zu erreichen.

Besonders das rote Spektrum (620–700 nm) fördert Blütenbildung – während blaues Licht Struktur und Kompaktheit stärkt.


Auch UV-A- und UV-B-Anteile spielen eine Rolle: Sie aktivieren pflanzliche Abwehrmechanismen, die wiederum Harzproduktion stimulieren.


Grower prüft Harzbildung mit Lupe – Cannabis Blütephase und Reifegrad bestimmen.
Foto von Lê Tit auf Unsplash

Trichome – Mikro-Wunderwerke

Trichome sind winzige, pilzförmige Strukturen auf der Oberfläche der Blüte.

Sie enthalten die höchste Konzentration an Cannabinoiden, Terpenen und Flavonoiden.


Arten von Trichomen:


  • Köpfchenförmige gestielte Trichome: Hauptproduzenten von Harz und Cannabinoiden.

  • Sitzende Trichome: Kleinere Harzträger, häufig an Blättern.

  • Nichtdrüsige Trichome: Dienen vor allem dem Schutz.



Trichome sind empfindlich – Temperatur, Licht und Luftbewegung beeinflussen ihre Stabilität.

In Laborbedingungen wird daher oft mit moderaten Temperaturen (20–25 °C) gearbeitet, um Enzymaktivität und Harzqualität zu erhalten.

Cannabinoidproduktion: Chemie in Bewegung

Während der Blütephase werden Cannabinoide wie folgt gebildet:


CBGA (Cannabigerolsäure) → THCA / CBDA → THC / CBD (nach Decarboxylierung).


  • CBGA gilt als „Mutter-Cannabinoid“.

  • Je nach Genetik und Enzymaktivität dominiert die Bildung von THCA oder CBDA.

  • Erst durch Wärme oder Licht (z. B. beim Erhitzen) entstehen die aktiven Formen THC und CBD.



Die Konzentration dieser Stoffe hängt stark von:


  • Temperatur & Lichtintensität,

  • Nährstoffversorgung,

  • Stress (Trockenheit, UV) ab.



Wissenschaftlich ist belegt: Leichter Stress kann Cannabinoidwerte erhöhen – aber zu starker Stress führt zu Qualitätsverlust.

Grafik mit chemischen Formeln für THC und CBD – Cannabis Blütephase und Entstehung der Cannabinoide im Überblick.
Foto von Elsa Olofsson auf Unsplash

Terpene & Flavonoide – das Aromaprofil entsteht

Terpene sind flüchtige Aromastoffe, die für Geruch und Wirkung von Cannabis verantwortlich sind.

Beispiele:


  • Myrcen: Erdiger, muskatartiger Duft; wirkt entspannend.

  • Limonen: Zitrusduft; stimmungsaufhellend.

  • Pinene: Kiefern-Aroma; klarer Kopf, frischer Effekt.



Während der Blütephase variiert die Terpenproduktion stark – abhängig von Sorte, Temperatur, Licht und Luftfeuchte.

Flavonoide ergänzen das Aromabild und tragen zur Farbe bei (violett, orange, gelb).


Gemeinsam ergeben sie das, was man als „Entourage-Effekt“ kennt – das Zusammenspiel aller Moleküle, das die Wirkung einer Pflanze prägt.


Vergleichstabelle: Lichtquellen im Überblick

Lichtquelle Effizienz (lm/W) Spektrum Wärmeentwicklung Lebensdauer (h) Nachhaltigkeit
HPS / NDL 100 Rot-Gelb Hoch 10 000 Mittel
MH 90 Blau-Weiß Hoch 8 000 Mittel
CFL 60 Weiß Niedrig 6 000 Niedrig
LED 180+ Vollspektrum Gering 50 000 Hoch
Solar Vollspektrum Abhängig Sehr hoch

Genetik & Züchtung – warum jede Blüte anders ist

Cannabis ist genetisch extrem divers.

Schon kleine Mutationen können das Cannabinoidprofil verändern.

Forscher unterscheiden heute über 700 chemische Varianten (Chemovare) – jede mit eigener Zusammensetzung von Cannabinoiden und Terpenen.


Hybride Sorten vereinen Eigenschaften von Sativa (langblühend, energiegeladen) und Indica (kurzblühend, kompakt).

Für Nutzhanf ist entscheidend: THC-Gehalt bleibt gesetzlich begrenzt, CBD- und CBG-Werte dürfen aber variieren.


In der Blütephase zeigt sich diese genetische Vielfalt besonders deutlich – sie ist das Ergebnis jahrtausendelanger Anpassung und moderner Selektion.


Umweltfaktoren – die unsichtbaren Stellschrauben

Drei Umweltfaktoren bestimmen maßgeblich die Blütequalität:


  1. Temperatur:


    • Optimal: 20–28 °C (zu heiß = Terpenverlust, zu kalt = verlangsamte Reife).



  2. Luftfeuchte:


    • 40–55 % in der Reifephase ideal, um Schimmelbildung zu vermeiden.



  3. Luftzirkulation:


    • Sorgt für gleichmäßige CO₂-Verteilung und Harzbildung.





Diese Werte stammen aus wissenschaftlichen Beobachtungen in legalen Anbau- und Forschungsprojekten (z. B. Agrar- und Pharmazieprogramme in der Schweiz und Kanada).


FAQ

Wann beginnt die Blütephase?

Wenn die Nächte länger werden – Cannabis ist eine kurztagblühende Pflanze. Das Signal kommt über die Photorezeptoren.

Warum ist Licht so wichtig?

Licht steuert die Blüte hormonell und liefert die Energie für Harzbildung und Cannabinoidproduktion.

Wie lange dauert die Blüte?

Je nach Genetik 6–10 Wochen. Indica-Typen kürzer, Sativa-Typen länger.

Wie verändern sich Cannabinoide in der Blüte?

CBGA wird in THCA und CBDA umgewandelt. Erst durch Hitze entsteht aktives THC/CBD.

Disclaimer

Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und möchte niemanden zum Konsum von CBD oder ähnlichen Produkten verleiten. Unsere Produkte sind ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke gedacht. Informiere dich vor dem Kauf stets über die aktuelle Gesetzeslage in deinem Land.

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