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„Illustration der Cannabispflanze mit beschrifteten Teilen – Anatomie der Cannabispflanze und ihre Hauptfunktionen erklärt.

Anbau von Cannabis in Erde – Der klassische Weg zur gesunden Pflanze

Written by: Katharina

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Time to read 4 min

Cannabis in Erde zu kultivieren gehört zu den ältesten und natürlichsten Formen des Anbaus überhaupt.

Auch wenn Hydroponik, Coco oder Aeroponik heute in vielen Growrooms zu finden sind, bleibt Erde das Fundament, auf dem jahrtausendealte Erfahrungen beruhen.

Sie verzeiht mehr Fehler, speichert Nährstoffe, puffert pH-Schwankungen ab – und sorgt für den charakteristischen, „erdigen“ Geschmack, den viele Grower lieben.


Dieser Artikel erklärt Schritt für Schritt, wie Du Cannabis in Erde anbaust, worauf Du bei Substrat, Düngung, Bewässerung und Mikrobiologie achten musst – und warum lebende Erde („Living Soil“) das nächste Level darstellt.

Key Takeaways:


  • Erde ist das natürlichste und fehlertoleranteste Medium für Cannabis.

  • Die Mikrobiologie spielt eine zentrale Rolle für Geschmack & Wirkung.

  • Gießen, pH-Kontrolle und Luftzufuhr sind entscheidend.

  • Living Soil kann jahrelang aktiv bleiben – mit richtiger Pflege.

  • Nachhaltiges Umtopfen & Wiederverwenden spart Kosten und Ressourcen.



Inhaltsverzeichnis

Warum Erde? – Die Vorteile gegenüber Hydroponik & Coco

Der größte Vorteil von Erde liegt in ihrer biologischen Pufferung.

Sie speichert Nährstoffe, Wasser und Mikroorganismen, die den Wurzeln helfen, aktiv Nährstoffe zu mobilisieren.

Fehler bei pH-Wert oder Überdüngung führen daher seltener zu Pflanzenschäden als in einem Hydro-System.


Vorteile im Überblick:


  • natürliche Mikrobiologie (Mykorrhiza, Bakterien)

  • geschmacklich intensivere Blüten

  • bessere Nährstoffpufferung

  • geringeres Risiko bei Düngeschwankungen

  • nachhaltiger, da Erde mehrfach verwendet werden kann



Nachteile sind der langsamere Wuchs und die geringere Kontrolle – aber genau das macht sie perfekt für Einsteiger und Grower, die Wert auf Natürlichkeit legen.

Nahaufnahme von Blättern, Blüten und Trichomen – Anatomie der Cannabispflanze im Detail sichtbar
Foto von Diyahna Lewis auf Unsplash

Die richtige Erde – Bio, Torf, Coco oder Living Soil

Cannabis wächst grundsätzlich in jeder lockeren, gut durchlüfteten Erde, doch die Zusammensetzung entscheidet über Qualität und Ertrag.

Eine ideale Grow-Erde besteht aus drei Hauptkomponenten:


Komponente Funktion Beispiel
Torf oder Coco Wasserspeicher & Struktur Weißtorf, Kokosfasern
Perlite / Vermiculite Belüftung & Drainage 20–30 % Anteil
Kompost / Wurmhumus Nährstoffe & Mikrobiologie 10–20 % Anteil

Wer langfristig denkt, setzt auf Living Soil – ein Ökosystem aus Erde, Mikroben, Pilzen, Mineralien und organischen Zusätzen.

Diese Erde „füttert“ sich selbst, sodass kaum Dünger nötig ist.

Viele Profis mischen ihre Erde selbst (z. B. mit Wurmhumus, Algenmehl, Basaltgestein, Mykorrhiza).

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Die BlättBewässerung – das Herz jedes Ernteerfolgser – Energiekraftwerk der Pflanze

Richtiges Gießen ist eine Kunst.

Zu viel Wasser führt zu Sauerstoffmangel und Wurzelfäule, zu wenig hemmt das Wachstum.


Grundregeln:


  • Erde gleichmäßig feucht, aber nie durchnässt halten

  • erst gießen, wenn die obersten 2–3 cm trocken sind

  • pH-Wert des Wassers: 6,0–6,5

  • alle paar Wochen mit reinem Wasser spülen („Flush“), um Salzablagerungen zu verhindern



Viele Grower arbeiten mit Stofftöpfen (Air-Pots), die die Belüftung verbessern und Wurzelrot verhindern.

Eine gute Drainage ist Pflicht – stehendes Wasser ist der häufigste Fehler im Erd-Grow.


Licht & Nährstoffaufnahme

Auch bei Erde hängt der Erfolg von der Beleuchtung ab.

Cannabis benötigt während der Wachstumsphase (18 h Licht/6 h Dunkelheit) blau-dominantes Licht, während der Blütephase (12/12-Zyklus) ein stärker rotes Spektrum bevorzugt wird.


Die Erde wirkt als biologischer Zwischenspeicher:

Pflanzen nehmen Nährstoffe nur auf, wenn die Mikroorganismen sie freisetzen.

Darum gilt: Nicht die Pflanze füttern – die Erde füttern.

Organische Dünger (z. B. Guano, Wurmtee, Melasse) erhalten die mikrobielle Aktivität, ohne die Struktur zu stören.

Nährstoffplan für Erde – von der Keimung bis zur Ernte

Phase Nährstoffbedarf Empfohlene Zusätze
Keimling (0–2 Wochen) kaum Nährstoffe klares Wasser, Mykorrhiza
Vegetation (2–6 Wochen) Stickstoff (N) hoch organischer Vegi-Dünger, Komposttee
Vorblüte (6–8 Wochen) N↓, P & K↑ Bat-Guano, Algenextrakt
Blüte (8–12 Wochen) Phosphor & Kalium dominieren Blütebooster, Wurmhumus
Spülphase (letzte 2 Wochen) keine Düngung pH-gerechtes Wasser

Eine gut versorgte Erde riecht angenehm, bleibt locker und lebt.

Chemische Dünger können kurzfristig mehr Ertrag bringen, zerstören jedoch die Mikrobiologie – langfristig verliert die Erde an Qualität.

Mikroskopische Aufnahme von Trichomen – Anatomie der Cannabispflanze und Geheimnisse der Harzproduktion
Foto von Indorgro auf Unsplash

Mikroorganismen & Mykorrhiza – das unsichtbare Netzwerk


Die wahre Magie des Erdanbaus spielt sich unter der Oberfläche ab.

Millionen Mikroorganismen zersetzen organisches Material und machen Nährstoffe pflanzenverfügbar.

Pilze bilden symbiotische Netzwerke (Mykorrhiza), die Wasser und Nährstoffe zwischen Pflanzen austauschen.


Ein aktives Bodenleben sorgt für:


  • bessere Nährstoffaufnahme

  • mehr Widerstandskraft gegen Krankheiten

  • intensivere Aromen und Terpene



Grower können Mykorrhiza-Inokulanten beim Umtopfen hinzufügen oder natürliche Quellen wie Komposttee verwenden.


Umtopfen & Wurzelentwicklung

Jede Wachstumsphase verlangt mehr Platz.

Beim Umtopfen sollte der Wurzelballen kompakt, aber nicht verfilzt sein.

Ideal ist ein Übergang von:

0,5 l → 2 l → 7 l → 15 l (je nach gewünschter Pflanzengröße).


Nach dem Umtopfen die Erde leicht anfeuchten, aber nicht ertränken.

Ein Schuss Wurmtee oder Aloe-Vera-Saft hilft, den Wurzelstress zu reduzieren und die Mikrobiologie zu aktivieren.

Typische Fehler beim Anbau in Erde


  1. Zu viel Dünger: Erde speichert Nährstoffe; Überdüngung zeigt sich erst nach Tagen – dann ist es oft zu spät.

  2. Fehlerhafte pH-Werte: Unter 5,8 oder über 7,0 blockieren essentielle Elemente.

  3. Zu wenig Belüftung: Verdichtete Erde führt zu Staunässe.

  4. Keine Kontrolle des Drainagewassers: Zeigt an, ob sich Salze ansammeln.

  5. Zu häufiges Gießen: Eine der Hauptursachen für Wurzelfäule.



. Indoor vs. Outdoor – Unterschiede beim Erdanbau

Merkmal Indoor Outdoor
Kontrolle Licht, Klima, Wasser exakt steuerbar Wetterabhängig
Geschmack klar, definiert komplexer durch Sonnenlicht
Schädlingsrisiko gering höher
Nachhaltigkeit abhängig vom Strommix sehr hoch
Aufwand höher geringer

FAQ

Welche Erde ist am besten für Anfänger?

Eine vorgedüngte Bio-Erde (z. B. Light-Mix) bietet optimale Pufferung und einfache Handhabung.

Wie oft muss man in Erde düngen?

Nur, wenn die Pflanze sichtbare Mangelerscheinungen zeigt. Organische Erde enthält meist genug Nährstoffe für 3–4 Wochen.

Wie lange dauert der Grow in Erde?

Je nach Sorte 10–14 Wochen von Keimung bis Ernte.

Kann man Erde mehrmals verwenden?

Ja, durch Aufbereitung mit Wurmhumus, Mykorrhiza und Komposttee.

Disclaimer

Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und möchte niemanden zum Konsum von CBD oder ähnlichen Produkten verleiten. Unsere Produkte sind ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke gedacht. Informiere dich vor dem Kauf stets über die aktuelle Gesetzeslage in deinem Land.

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