Anbau von Cannabis in Erde – Der klassische Weg zur gesunden Pflanze
Written by: Katharina
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Cannabis in Erde zu kultivieren gehört zu den ältesten und natürlichsten Formen des Anbaus überhaupt.
Auch wenn Hydroponik, Coco oder Aeroponik heute in vielen Growrooms zu finden sind, bleibt Erde das Fundament, auf dem jahrtausendealte Erfahrungen beruhen.
Sie verzeiht mehr Fehler, speichert Nährstoffe, puffert pH-Schwankungen ab – und sorgt für den charakteristischen, „erdigen“ Geschmack, den viele Grower lieben.
Dieser Artikel erklärt Schritt für Schritt, wie Du Cannabis in Erde anbaust, worauf Du bei Substrat, Düngung, Bewässerung und Mikrobiologie achten musst – und warum lebende Erde („Living Soil“) das nächste Level darstellt.
Key Takeaways:
Erde ist das natürlichste und fehlertoleranteste Medium für Cannabis.
Die Mikrobiologie spielt eine zentrale Rolle für Geschmack & Wirkung.
Gießen, pH-Kontrolle und Luftzufuhr sind entscheidend.
Living Soil kann jahrelang aktiv bleiben – mit richtiger Pflege.
Nachhaltiges Umtopfen & Wiederverwenden spart Kosten und Ressourcen.
Warum Erde? – Die Vorteile gegenüber Hydroponik & Coco
Der größte Vorteil von Erde liegt in ihrer biologischen Pufferung.
Sie speichert Nährstoffe, Wasser und Mikroorganismen, die den Wurzeln helfen, aktiv Nährstoffe zu mobilisieren.
Fehler bei pH-Wert oder Überdüngung führen daher seltener zu Pflanzenschäden als in einem Hydro-System.
Vorteile im Überblick:
natürliche Mikrobiologie (Mykorrhiza, Bakterien)
geschmacklich intensivere Blüten
bessere Nährstoffpufferung
geringeres Risiko bei Düngeschwankungen
nachhaltiger, da Erde mehrfach verwendet werden kann
Nachteile sind der langsamere Wuchs und die geringere Kontrolle – aber genau das macht sie perfekt für Einsteiger und Grower, die Wert auf Natürlichkeit legen.
Auch bei Erde hängt der Erfolg von der Beleuchtung ab.
Cannabis benötigt während der Wachstumsphase (18 h Licht/6 h Dunkelheit) blau-dominantes Licht, während der Blütephase (12/12-Zyklus) ein stärker rotes Spektrum bevorzugt wird.
Die Erde wirkt als biologischer Zwischenspeicher:
Pflanzen nehmen Nährstoffe nur auf, wenn die Mikroorganismen sie freisetzen.
Darum gilt: Nicht die Pflanze füttern – die Erde füttern.
Organische Dünger (z. B. Guano, Wurmtee, Melasse) erhalten die mikrobielle Aktivität, ohne die Struktur zu stören.
Nährstoffplan für Erde – von der Keimung bis zur Ernte
Phase
Nährstoffbedarf
Empfohlene Zusätze
Keimling (0–2 Wochen)
kaum Nährstoffe
klares Wasser, Mykorrhiza
Vegetation (2–6 Wochen)
Stickstoff (N) hoch
organischer Vegi-Dünger, Komposttee
Vorblüte (6–8 Wochen)
N↓, P & K↑
Bat-Guano, Algenextrakt
Blüte (8–12 Wochen)
Phosphor & Kalium dominieren
Blütebooster, Wurmhumus
Spülphase (letzte 2 Wochen)
keine Düngung
pH-gerechtes Wasser
Eine gut versorgte Erde riecht angenehm, bleibt locker und lebt.
Chemische Dünger können kurzfristig mehr Ertrag bringen, zerstören jedoch die Mikrobiologie – langfristig verliert die Erde an Qualität.
Mikroorganismen & Mykorrhiza – das unsichtbare Netzwerk
Die wahre Magie des Erdanbaus spielt sich unter der Oberfläche ab.
Millionen Mikroorganismen zersetzen organisches Material und machen Nährstoffe pflanzenverfügbar.
Pilze bilden symbiotische Netzwerke (Mykorrhiza), die Wasser und Nährstoffe zwischen Pflanzen austauschen.
Ein aktives Bodenleben sorgt für:
bessere Nährstoffaufnahme
mehr Widerstandskraft gegen Krankheiten
intensivere Aromen und Terpene
Grower können Mykorrhiza-Inokulanten beim Umtopfen hinzufügen oder natürliche Quellen wie Komposttee verwenden.
Umtopfen & Wurzelentwicklung
Jede Wachstumsphase verlangt mehr Platz.
Beim Umtopfen sollte der Wurzelballen kompakt, aber nicht verfilzt sein.
Ideal ist ein Übergang von:
0,5 l → 2 l → 7 l → 15 l (je nach gewünschter Pflanzengröße).
Nach dem Umtopfen die Erde leicht anfeuchten, aber nicht ertränken.
Ein Schuss Wurmtee oder Aloe-Vera-Saft hilft, den Wurzelstress zu reduzieren und die Mikrobiologie zu aktivieren.
Typische Fehler beim Anbau in Erde
Zu viel Dünger: Erde speichert Nährstoffe; Überdüngung zeigt sich erst nach Tagen – dann ist es oft zu spät.
Fehlerhafte pH-Werte: Unter 5,8 oder über 7,0 blockieren essentielle Elemente.
Zu wenig Belüftung: Verdichtete Erde führt zu Staunässe.
Keine Kontrolle des Drainagewassers: Zeigt an, ob sich Salze ansammeln.
Zu häufiges Gießen: Eine der Hauptursachen für Wurzelfäule.
. Indoor vs. Outdoor – Unterschiede beim Erdanbau
Merkmal
Indoor
Outdoor
Kontrolle
Licht, Klima, Wasser exakt steuerbar
Wetterabhängig
Geschmack
klar, definiert
komplexer durch Sonnenlicht
Schädlingsrisiko
gering
höher
Nachhaltigkeit
abhängig vom Strommix
sehr hoch
Aufwand
höher
geringer
FAQ
Welche Erde ist am besten für Anfänger?
Eine vorgedüngte Bio-Erde (z. B. Light-Mix) bietet optimale Pufferung und einfache Handhabung.
Wie oft muss man in Erde düngen?
Nur, wenn die Pflanze sichtbare Mangelerscheinungen zeigt. Organische Erde enthält meist genug Nährstoffe für 3–4 Wochen.
Wie lange dauert der Grow in Erde?
Je nach Sorte 10–14 Wochen von Keimung bis Ernte.
Kann man Erde mehrmals verwenden?
Ja, durch Aufbereitung mit Wurmhumus, Mykorrhiza und Komposttee.
Disclaimer
Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und möchte niemanden zum Konsum von CBD oder ähnlichen Produkten verleiten. Unsere Produkte sind ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke gedacht. Informiere dich vor dem Kauf stets über die aktuelle Gesetzeslage in deinem Land.