In der modernen Grow-Szene taucht ein Begriff immer häufiger auf: Living Soil – lebende Erde.
Doch was steckt dahinter, und warum schwören erfahrene Grower auf diese natürliche Anbaumethode?
Während viele auf künstliche Nährstoffe und hydroponische Systeme setzen, um maximale Erträge zu erzielen, besinnen sich andere auf das, was die Natur seit Jahrtausenden perfektioniert hat: ein gesundes, mikrobiologisch aktives Ökosystem im Boden.
Kurz gesagt: Living Soil ist Erde, die lebt.
Sie enthält Milliarden von Mikroorganismen – Bakterien, Pilze, Protozoen, Nematoden und Mykorrhiza –, die gemeinsam mit der Pflanze eine symbiotische Beziehung eingehen.
Das Ziel? Nicht einfach nur Pflanzen zu „füttern“, sondern einen natürlichen Kreislauf zu erschaffen, in dem Nährstoffe, Wasser und Mikroorganismen perfekt zusammenarbeiten.
Living Soil ist biologisch aktive Erde, die im Gegensatz zu herkömmlicher Blumenerde oder steriler Hydroponik ein lebendiges Mikrobiom enthält.
Diese Mikroorganismen zersetzen organisches Material wie Kompost, Mulch oder abgestorbene Wurzeln und machen die darin enthaltenen Nährstoffe pflanzenverfügbar.
Statt die Pflanze also direkt mit künstlichem Dünger zu „füttern“, versorgt sich die Pflanze über ihr eigenes Netzwerk – sie „kommuniziert“ mit Bodenbakterien und Pilzen, um genau die Nährstoffe anzufordern, die sie in diesem Moment braucht.
Wenn Du selbst Living Soil ausprobieren willst, starte klein:
Verwende große Töpfe (mind. 20 L) – mehr Platz = stabileres Bodenleben.
Füttere den Boden, nicht die Pflanze – Kompost, Mulch oder Tees statt Dünger.
Halte Feuchtigkeit konstant – Bodenleben braucht Wasser, aber keine Staunässe.
Keine Pestizide oder Fungizide – sie zerstören die Mikrobiologie.
Nach der Ernte Boden regenerieren – mit Komposttee oder Bokashi.
So entsteht mit der Zeit ein autarkes Ökosystem, das Deine Pflanzen Jahr für Jahr besser versorgt.
Living Soil vs. Hydroponik
Kriterium
Living Soil
Hydroponik
Wachstumsgeschwindigkeit
Etwas langsamer, aber stabiler
Sehr schnell, aber fehleranfällig
Geschmack & Terpene
Intensiver, natürlicher
Oft flacher oder künstlicher
Nährstoffkontrolle
Biologisch geregelt
Chemisch präzise gesteuert
Pflegeaufwand
Anfangs höher, dann minimal
Kontinuierlich technisch anspruchsvoll
Nachhaltigkeit
Hoch
Niedrig
Langzeitkosten
Gering
Hoch (Dünger, Pumpen, Strom)
Living Soil & CBD-Produkte – Qualität von Grund auf
Auch für CBD-Produzenten gewinnt Living Soil an Bedeutung.
Cannabis, das in lebender Erde wächst, zeigt nicht nur höhere Wirkstoffvielfalt, sondern auch stabilere CBD- und Terpenprofile – ein entscheidender Qualitätsfaktor für Öle, Edibles und Blüten.
Bei FlowerPower setzen wir auf nachhaltige, natürlich angebaute Rohstoffe, die frei von Pestiziden und chemischen Rückständen sind – weil echte Wirkung im Boden beginnt.
Die Rolle der Mykorrhiza – das geheime Netzwerk im Boden
Wenn man über Living Soil spricht, darf ein Element nie fehlen: Mykorrhiza-Pilze.
Diese mikroskopisch feinen Fäden (Hyphen) sind das vielleicht mächtigste Werkzeug der Natur, um Pflanzen stark, widerstandsfähig und ertragreich zu machen.
Das unsichtbare Netzwerk
Mykorrhiza bedeutet übersetzt „Pilzwurzel“. In der Natur gehen über 90 % aller Pflanzenarten eine Partnerschaft mit diesen Pilzen ein.
Die Hyphen umschließen die Pflanzenwurzeln und wachsen tief in den Boden – sie erweitern das Wurzelsystem um das bis zu 700-fache.
Dadurch erschließen sie Nährstoffe und Wasser aus Bereichen, die die Pflanze alleine nie erreichen könnte.
Das Besondere: Es handelt sich um eine echte Symbiose.
Die Pflanze gibt Zucker an den Pilz ab (aus der Photosynthese gewonnen), und der Pilz liefert im Gegenzug Mineralstoffe wie Phosphor, Kalium und Spurenelemente.
Dieses Netzwerk verknüpft ganze Pflanzenkolonien miteinander – Bäume, Sträucher und Kräuter „kommunizieren“ über das Mykorrhiza-Netzwerk.
Forscher nennen es daher auch das „Wood Wide Web“ – ein Begriff, der die faszinierende Intelligenz des Bodensystems beschreibt.
Vorteile für Grower und Pflanzen
Für Cannabis- und CBD-Grower bringt die Nutzung von Mykorrhiza massive Vorteile:
Bessere Nährstoffaufnahme – besonders bei Phosphor und Mikronährstoffen.
Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit und Stress – die Pilze speichern Wasser.
Natürliche Krankheitsprävention – Mykorrhiza blockiert pathogene Pilze an der Wurzel.
Kräftigeres Wurzelwachstum – sichtbarer Boost in Vitalität und Ertrag.
Verbessertes Terpenprofil – durch optimierte Nährstoffverfügbarkeit und weniger Stress.
In Studien wurde gezeigt, dass Cannabis, das in Mykorrhiza-aktivierter Living Soil wächst, bis zu 25 % höhere Wirkstoffgehalte aufweist – vor allem bei Terpenen und sekundären Pflanzenstoffen.
FAQ
Kann ich Living Soil auch indoor nutzen?
Ja – mit großen Töpfen, organischem Material und regelmäßiger Feuchtigkeitskontrolle funktioniert es perfekt auch im Zelt oder Schrank.
Wie lange dauert es, bis Living Soil aktiv ist?
Etwa 4–8 Wochen, bis sich das Mikrobiom stabilisiert und Nährstoffkreisläufe etabliert haben.
Braucht Living Soil Dünger?
Nein, im Idealfall nur natürliche Ergänzungen wie Komposttee oder fermentierte Pflanzenextrakte.
Kann man Living Soil wiederverwenden?
Ja! Nach jeder Ernte Boden lockern, mit Kompost füttern – das Mikrobiom bleibt lebendig.
Disclaimer
Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und möchte niemanden zum Konsum von CBD oder ähnlichen Produkten verleiten. Unsere Produkte sind ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke gedacht. Informiere dich vor dem Kauf stets über die aktuelle Gesetzeslage in deinem Land.