Cannabis Lollipopping – Der komplette Guide (2025)
Geschrieben von: Katharina
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Lesezeit 6 min
Cannabis-Indoor-Grower stehen vor einer Herausforderung: Pflanzen wachsen schnell, verzweigen sich stark und bilden an ihren unteren Bereichen oft kleine, schattige Triebe, die kaum Licht bekommen und später nur „Popcorn Buds“ erzeugen. Diese fluffigen Mini-Blüten kosten Energie, bringen wenig Ertrag und erhöhen das Risiko von Schimmel oder schlechter Luftzirkulation.
Genau hier setzt Lollipopping an.
Es ist eine gezielte Trainingstechnik, die darauf abzielt, untere, ineffiziente Triebe zu entfernen und die gesamte Energie nach oben zu lenken, wo die großen, dichten Premium-Buds wachsen.
Grower weltweit – vom Hobby-Projekt bis zum Profi – nutzen diese Methode, um:
den Ertrag zu steigern
die Blütenqualität zu verbessern
die Luftzirkulation zu erhöhen
Schimmel zu vermeiden
die Pflege zu erleichtern
Hier erfährst Du Schritt für Schritt, wie Lollipopping funktioniert, wann der richtige Zeitpunkt ist, welche Fehler du vermeiden musst und wie Experten die Technik mit anderen Grow-Methoden kombinieren.
Diese Tipps nutzen erfahrene Grower für maximale Qualität:
Hack 1: Die 60/40-Regel
60 % Krone
40 % blanker Stamm
→ optimal für dichte, schwere Buds.
Hack 2: „Light Map“ für exakte Schnitte
Mit einer PPFD/PPF-Map prüfen:
alles unter 350–400 PPFD → weg
alles oberhalb bleibt
Hack 3: Silizium = Anti-Stress-Wunder
1–2 Wochen vorher geben → Pflanzen werden härter.
Hack 4: 48h Dunkelheit vorher vermeiden
Bringt nichts – fördert nur Stress.
Hack 5: Lollipop in Kombination mit Topping
Topping → Form
Lollipopping → Fokus
Bestes Ergebnis: XXL-Buds.
Schimmelgefahr erkennen – und was zu tun ist
Schimmel ist der größte echte Feind von Cannabis. Während Hitze, Licht oder Sauerstoff Deine Blüten „nur“ altern lassen, kann Schimmel Dein Produkt ungenießbar machen — und im schlimmsten Fall sogar gesundheitsschädlich werden. Genau deshalb solltest Du wissen, wie Schimmel entsteht, wie er wirklich aussieht und was du im Ernstfall tun musst.
Wie entsteht Schimmel auf Cannabis überhaupt?
Schimmelpilze sind Mikroorganismen, die überall in der Luft vorkommen – völlig normal und nicht vermeidbar. Cannabis wird erst dann kritisch, wenn folgende Bedingungen zusammentreffen:
Feuchtigkeit > 65 % RH
zu wenig Luftzirkulation vor der finalen Trocknung
Lagerung in warmen Räumen
frische Blüten, die noch Restfeuchte tragen
dicht verpackte Buds ohne Feuchtigkeitsregulierung
Schimmel liebt warmes, feuchtes Pflanzenmaterial. Sobald Buds nicht vollständig getrocknet sind oder in einem Glas „schwitzen“, haben Pilzsporen perfekte Bedingungen.
Warum Cannabis besonders anfällig ist
Cannabis-Blüten bestehen aus:
klebrigem Harz
vielen kleinen Zwischenräumen
organischem Material mit Zuckerresten
dichten Blütenstrukturen (Nugs)
Das macht sie zum idealen Nährboden für Pilze, wenn Feuchtigkeit nicht kontrolliert wird.
Woran DU Schimmel sicher erkennst
Hier ist der größte Fehler, den Grower und Konsumenten machen:
Viele verwechseln Trichome mit Schimmel.
Damit das nie wieder passiert, hier die klaren Unterschiede:
Trichome (normal & gut):
glitzern wie Frost
kristallartig, durchsichtig oder leicht milchig
gleichmäßig auf der Blüte verteilt
sehen aus wie kleine „Pilzköpfe am Stil“ unter der Lupe
riechen frisch, aromatisch, terpenreich
Schimmel (gefährlich):
wirkt fluffig, flauschig, wattemäßig
wächst zwischen den Blättern/Blüten, nicht oben drauf
farblich:
weiß-grau
manchmal grünlich
bei altem Schimmel auch schwarz
riecht muffig, erdig, „alt“, wie feuchter Keller
lässt sich mit einem Zahnstocher „abheben“ (Trichome nicht!)
Sichere Schimmel-Indikatoren (100% verlässlich)
Wenn du einen dieser Punkte siehst → Blüte ist kontaminiert:
weißer, pelziger Belag zwischen den Bud-Layers
braune/verfärbte Stellen, die weich und feucht wirken
Spinnweben-artige Fäden (typisch für Botrytis / Bud Rot)
muffiger Geruch beim Öffnen des Glases
Kondenswasser in der Verpackung
Glas / Beutel war warm + feucht = Risiko extrem hoch
Lagerung für Spezialprodukte
10.1
THCA-Blüten
→ wie normales Cannabis lagern
→ besonders Terpene schützen: 18–20 °C & dunkles Glas
10.2
CBD-Blüten
→ trocknen etwas schneller aus
→ Empfehlung: 62 % Boveda + Glas
10.3
Edibles
→ kühl & trocken
→ luftdicht
→ nicht im Kühlschrank (Kondenswasser!)
10.4
Vapes & Carts
→ 15–22 °C
→ niemals in Hitze lagern (läuft aus)
FAQ
Tut Lollipopping der Pflanze weh?
Nein. Richtig ausgeführt hilft es, Energie besser zu verteilen.
Kann ich Autoflower lollipoppen?
Ja, aber nur sehr mild – Autos vertragen Stress schlechter.
Wie oft sollte ich lollipoppen?
Einmal stark (Vegiphase), einmal leicht (Frühblüte).
Verbessert Lollipopping die Potenz?
Indirekt ja – bessere Lichtaufnahme = stärkere Harzbildung.
Disclaimer
Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und möchte niemanden zum Konsum von CBD oder ähnlichen Produkten verleiten. Unsere Produkte sind ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke gedacht. Informiere dich vor dem Kauf stets über die aktuelle Gesetzeslage in deinem Land.