Zum Hauptinhalt wechseln
Cannabis Kostenübernahme

Cannabis bei ADHS: Chancen, Risiken & legale Alternativen – der große Guide 2025

Geschrieben von: Katharina

|

|

Lesezeit 10 min

ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit‑/Hyperaktivitätsstörung) ist eine neurobiologische Entwicklungsstörung, die sich durch Symptome wie Unaufmerksamkeit, Impulsivität, Hyperaktivität und emotionale Dysregulation äußert . Obwohl die Störung oft mit Kindern in Verbindung gebracht wird, betrifft sie auch etwa 2,5 % der Erwachsenen in Deutschland . Viele Menschen mit ADHS suchen nach Wegen, die ständige Unruhe, Konzentrationsschwäche oder innere Anspannung zu reduzieren. Klassische Behandlungen beinhalten Stimulanzien wie Methylphenidat und nicht‑stimulierende Medikamente sowie Verhaltenstherapie .


Trotzdem berichten einige Betroffene, dass sie Cannabis als Ergänzung nutzen, um Symptome wie Unruhe oder Schlaflosigkeit zu lindern. Dieses selbst entwickelte Vorgehen sorgt für kontroverse Diskussionen: Manche empfinden „Cannabis bei ADHS“ als hilfreiche Unterstützung, andere warnen vor Abhängigkeit und kognitiven Nebenwirkungen. Auch wissenschaftlich ist die Lage nicht eindeutig: Bisher gibt es nur wenige hochwertige Studien , und diese liefern keine statistisch signifikanten Effekte . Dennoch bleibt das Interesse an Cannabis bei ADHS groß.


Dieser Leitfaden beleuchtet die Hintergründe: Er erklärt, warum Menschen zu Cannabis greifen, wie das Endocannabinoid‑System funktioniert und welche Wirkstoffe (THC, CBD etc.) möglicherweise bei ADHS wirken könnten. Du erfährst, was aktuelle Studien ergeben haben, welche rechtlichen Möglichkeiten 2025 bestehen, wie eine ärztlich begleitete Therapie abläuft und welche Alternativen existieren. Der Fokus liegt auf einem wissenschaftlich fundierten, aber verständlichen Überblick – ohne unrealistische Heilsversprechen und ohne den typischen „Fazit“-Abschluss.

Key Takeaways: Cannabis & ADHS


  • ADHS verstehen: ADHS ist eine neurobiologische Entwicklungsstörung, die sich durch Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität, Impulsivität und emotionale Dysregulation auszeichnet . Sie betrifft etwa 2–6 % der Kinder und ca. 2,5 % der Erwachsenen .

  • Warum Cannabis? Einige Betroffene nutzen Cannabis, um Symptome wie Schlafstörungen, innere Unruhe oder Schmerzen zu lindern . Dennoch bestehen Risiken wie erhöhte Herzfrequenz und Abhängigkeit .

  • Studienlage: Eine kleine doppelblind‑Studie mit dem Sativex‑Mundspray (THC + CBD) zeigte leichte Verbesserungen von Unaufmerksamkeit und Impulsivität, jedoch ohne statistische Signifikanz . Eine Analyse von 20 Studien aus 2023 sieht keine ausreichende Evidenz für die Wirksamkeit von Cannabis bei psychischen Erkrankungen, einschließlich ADHS .

  • Recht in Deutschland: Durch das Medizinal‑Cannabisgesetz (MedCanG) wurde Cannabis im April 2024 aus dem Betäubungsmittelgesetz gestrichen; ein reguläres Rezept reicht nun aus . Vorher müssen jedoch alternative Therapien ausgeschöpft werden, und die Verschreibung liegt im Ermessen der Ärzt:innen .

  • THC vs. CBD: THC ist psychoaktiv und wirkt beruhigend; CBD wirkt angstlösend und kann die Konzentration fördern . Bei ADHS‑Betroffenen könnten Cannabinoide die Freisetzung von Dopamin beeinflussen – allerdings fehlen aussagekräftige Studien.


Inhaltsverzeichnis

Was ist ADHS? – Symptome, Ursachen und Alltag

ADHS wird medizinisch als Aufmerksamkeitsdefizit‑/Hyperaktivitätsstörung bezeichnet. Die Kernsymptome umfassen Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität – bei Erwachsenen häufig in Form von innerer Unruhe und Konzentrationsproblemen . Dazu kommen oft Stimmungsschwankungen, Frustrationstoleranz und emotionale Dysregulation . Unbehandelt kann ADHS das Berufs‑ und Privatleben erheblich beeinträchtigen: Betroffene kämpfen mit Zeitmanagement, Arbeitsplatzorganisation oder zwischenmenschlichen Beziehungen.



Prävalenz und Verlauf



  • Kinder und Jugendliche: Etwa 2–6 % der Kinder in Deutschland sind betroffen . Bei Jungen wird ADHS häufiger diagnostiziert als bei Mädchen, was vermutlich an unterschiedlichen Symptomprofilen und gesellschaftlichen Erwartungen liegt.

  • Erwachsene: Schätzungen zufolge leiden rund 2,5 % der Erwachsenen unter ADHS . Viele erhalten ihre Diagnose erst spät, da Symptome wie innere Unruhe und Organisationproblemen seltener als Hyperaktivität wahrgenommen werden.

  • Ursachen: ADHS ist eine neurobiologische Störung; genetische Faktoren spielen eine große Rolle. Umweltfaktoren wie Stress in der Schwangerschaft, Frühgeburt oder Rauchen der Mutter können das Risiko erhöhen. Drogenkonsum selbst verursacht kein ADHS , kann aber Symptome verstärken und die Diagnose erschweren.




Konventionelle Behandlung



ADHS wird in der Regel multimodal behandelt:


  • Medikamentös: Stimulanzien wie Methylphenidat (z. B. Ritalin, Medikinet) erhöhen den Dopaminspiegel und verbessern Aufmerksamkeit und Impulssteuerung. Nicht‑stimulierende Medikamente (z. B. Atomoxetin) sind bei Unverträglichkeit oder Begleiterkrankungen eine Option.

  • Psychotherapie: Kognitive Verhaltenstherapie hilft Betroffenen, Impulse zu kontrollieren, Verhaltensstrategien zu entwickeln und Selbstwertgefühl zu stärken.

  • Lifestyle‑Anpassungen: Strukturierter Tagesablauf, regelmäßige Bewegung, Schlafhygiene und achtsame Ernährung können Symptome reduzieren .



Obwohl viele Menschen von diesen Therapien profitieren, gibt es Patient:innen, die entweder nicht ausreichend ansprechen oder unter Nebenwirkungen leiden. Hier beginnt der Diskurs über Cannabis bei ADHS.

Cannabis
Foto von Hiki App auf Unsplash

Warum Betroffene zu Cannabis greifen


Selbstmedikation und subjektive Erfahrungen



Einige ADHS‑Patient:innen berichten, dass Cannabis ihnen hilft, Stress abzubauen, besser zu schlafen oder ihre Hyperaktivität zu dämpfen. Laut Berichten nutzen viele Cannabis auch ohne ärztliche Begleitung zur Linderung von Schlafstörungen, innerer Unruhe oder Schmerzen . Diese Praxis ist jedoch riskant, da sie ohne medizinische Kontrolle erfolgt. Zudem gibt es Hinweise, dass die Kombination von THC und Methylphenidat eine erhöhte Herzfrequenz verursachen kann .



Risiko der Abhängigkeit



Menschen mit ADHS gelten als besonders gefährdet für eine Cannabisabhängigkeit . Das liegt zum Teil an ihrer Impulsivität, emotionalen Labilität und der Tendenz zur Selbstmedikation. Wer Cannabis regelmäßig konsumiert, kann Toleranz entwickeln, wodurch immer höhere Dosen erforderlich sind. Das steigert das Risiko für Entzugserscheinungen wie Reizbarkeit, Schlafprobleme und Appetitlosigkeit, die wiederum ADHS‑Symptome verschlimmern können.



Unklarer therapeutischer Nutzen



Ein häufiger Grund, Cannabis bei ADHS zu verwenden, ist die Hoffnung, die Konzentration zu verbessern oder innere Unruhe zu mindern. Wissenschaftlich ist der Nutzen jedoch nicht ausreichend belegt: Die Datenlage ist dünn , und positive Erfahrungen beruhen oft auf Einzelfällen oder subjektiver Wahrnehmung. Es ist wichtig, Selbstmedikation kritisch zu hinterfragen und ärztliche Beratung in Anspruch zu nehmen.

Entdecke UNSER CBD!

Hier unsere CBD Produkte entdecken!

Wie Cannabis im Körper wirkt – Endocannabinoid‑System und Cannabinoide

Das menschliche Endocannabinoid‑System (ECS) ist ein komplexes Netzwerk aus Rezeptoren (CB1, CB2), körpereigenen Liganden (Anandamid, 2‑AG) und Enzymen. Es reguliert unter anderem Stimmung, Appetit, Schlaf, Schmerzempfinden und Aufmerksamkeit . Cannabinoide aus der Hanfpflanze können diese Rezeptoren beeinflussen.



THC (Tetrahydrocannabinol)



  • Wirkung: THC ist psychoaktiv. Es bindet überwiegend an CB1‑Rezeptoren im Gehirn und kann kurzfristig beruhigend wirken, Schlaf fördern und Schmerzen lindern. Einige ADHS‑Betroffene berichten von einer reduzierten Hyperaktivität und Impulsivität.

  • Risiken: THC kann bei hohen Dosen das Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigen und Paranoia, Angstzustände oder Psychosen auslösen. Besonders bei ADHS‑Patient:innen können Konzentrationsprobleme und emotionale Labilität verstärkt auftreten . THC ist in Deutschland verschreibungspflichtig.




CBD (Cannabidiol)



  • Wirkung: CBD ist nicht psychoaktiv und wirkt entzündungshemmend, angstlösend und entspannend . Es moduliert CB1/CB2‑Rezeptoren indirekt und beeinflusst Serotoninrezeptoren. Einige Studien deuten darauf hin, dass CBD innere Unruhe mindern und die Konzentration fördern kann .

  • Risiken: CBD hat ein gutes Sicherheitsprofil, kann aber bei hohen Dosen Müdigkeit, Durchfall und Wechselwirkungen mit Medikamenten verursachen.




Weitere Cannabinoide (CBG, PEA)



  • CBG (Cannabigerol): Ein nicht‑psychoaktives Cannabinoid, das neuroprotektive und entzündungshemmende Eigenschaften zeigt. Erste Studien untersuchen, ob CBG Konzentration und Stimmung stabilisieren kann.

  • PEA (Palmitoylethanolamid): Ein körpereigenes Fettsäureamid, das das ECS beeinflusst. PEA wird in Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzt und könnte Entzündungen dämpfen sowie Stress reduzieren.


Cannabis

Studienlage: Was sagt die Wissenschaft zu Cannabis bei ADHS?


Pilotstudie 2017 – Sativex (THC + CBD)



Die bislang hochwertigste randomisierte, placebokontrollierte Studie stammt aus dem Jahr 2017. Forschende des King’s College London untersuchten 30 Erwachsene mit ADHS, die über sechs Wochen das Mundspray Sativex (gleiches Verhältnis von THC und CBD) oder ein Placebo erhielten . Ergebnis: Es gab Verbesserungen in Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und emotionaler Labilität, jedoch waren diese Effekte nicht signifikant . Die geistige Leistungsfähigkeit blieb unbeeinträchtigt . Die geringe Teilnehmerzahl und die kurze Dauer schränken die Aussagekraft ein.



Weitere kleine Studien und Fallberichte



Andere Untersuchungen mit höheren Cannabinoid‑Dosen deuten darauf hin, dass einzelne Betroffene ihre reguläre Medikation reduzieren konnten . Allerdings sind diese Studien zu klein, um generelle Schlüsse zu ziehen. Es gibt Fallberichte, bei denen ADHS‑Patient:innen über eine verbesserte Aufmerksamkeit nach Inhalation von THC/CBD berichten; ebenso existieren Fälle, in denen Cannabis die Symptome verschlechtert.



Meta‑Analyse 2023



Eine systematische Analyse von 20 Studien über den Einsatz von Cannabis bei psychischen Erkrankungen kam 2023 zu dem Schluss, dass die Evidenz für die Wirksamkeit von Cannabis bei ADHS und anderen psychischen Störungen unzureichend ist . Nebenwirkungen und langfristige Risiken konnten nicht abschließend geklärt werden. Deshalb sind weitere groß angelegte Studien nötig.



Selbstmedikation vs. ärztliche Therapie



2016 analysierten Forschende Online‑Foren und stellten fest, dass Betroffene Cannabis oft als unterstützende Therapie bezeichnen . Viele dieser Anwender:innen berichten subjektiv von verbesserter Stimmung und weniger Stress. Dennoch sollte man bedenken, dass Forenberichte keine kontrollierten Studien ersetzen und oft von Bestätigungsfehlern geprägt sind.

Rechtliche Lage: Cannabis bei ADHS in Deutschland 2025

Seit dem 1. April 2024 ist das Medizinal‑Cannabisgesetz (MedCanG) in Kraft. Es hat Cannabis aus dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) entfernt, sodass für verschreibungspflichtige medizinische Produkte kein Betäubungsmittelrezept mehr notwendig ist . Ärzt:innen können Cannabis nun auf einem regulären Rezept verordnen – ähnlich wie Ibuprofen. Doch bevor sie Cannabis bei ADHS verschreiben, müssen andere Behandlungsoptionen geprüft worden sein; diese Voraussetzung bleibt bestehen . Das bedeutet:


  • Indikationsstellung: Ein Arzt oder eine Ärztin muss bestätigen, dass Standardtherapien nicht ausreichend wirken oder zu starke Nebenwirkungen haben.

  • Rezeptpflicht: Medizinische Cannabisblüten und -extrakte sind weiterhin nur auf Rezept erhältlich.

  • Kostenübernahme: Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Kosten in der Regel nur, wenn ein Antrag bewilligt wird. Private Kassen entscheiden individuell.

  • Führerschein & Arbeit: Cannabis kann bei hoher Dosierung die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. Arbeitgeber:innen dürfen bei Leistungsabfall eingeschränkte Arbeitsfähigkeit feststellen.



Es ist wichtig zu betonen, dass die Verschreibung im Ermessen der behandelnden Ärzt:innen liegt und nicht automatisch erfolgt.

Cannabis
Foto von Eris Setiawan auf Unsplash

Vor- und Nachteile einer ärztlich begleiteten Cannabis‑Therapie

Mögliche Vorteile



  • Symptomreduktion: Einige Betroffene berichten, dass Cannabis ihnen hilft, besser zu schlafen, Stress abzubauen und ihre Unruhe zu reduzieren.

  • Alternative zu Stimulanzien: Für Patient:innen, die Medikamente wie Methylphenidat nicht vertragen, könnte Cannabis eine ergänzende Option sein .

  • Individuelle Anpassung: Durch ärztliche Begleitung können Dosierung und Cannabinoid‑Verhältnis (THC, CBD, CBG) gezielt angepasst werden.




Mögliche Nachteile



  • Abhängigkeitsrisiko: Personen mit ADHS haben ein erhöhtes Risiko, eine Cannabisabhängigkeit zu entwickeln .

  • Kognitive Beeinträchtigungen: THC kann das Kurzzeitgedächtnis und die Konzentration beeinträchtigen – gerade für ADHS‑Betroffene problematisch .

  • Nebenwirkungen: Dazu gehören Schwindel, Herzrasen, Appetitveränderungen, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen.

  • Rechtliche Einschränkungen: Patient:innen müssen im Alltag auf Fahrtüchtigkeit, Arbeitsplatz‑Regeln und Arzneimittelgesetze achten.


Legale Alternativen & Ergänzungen

Viele Menschen möchten Symptome lindern, ohne THC zu verwenden. Folgende Optionen stehen 2025 legal zur Verfügung:


  • CBD‑Produkte: CBD‑Öle, -Kapseln oder -Gummies sind in Deutschland frei verkäuflich. Sie wirken angstlösend und entspannend , ohne psychoaktive Effekte. Einige ADHS‑Betroffene nutzen CBD, um innere Unruhe zu mindern und den Schlaf zu verbessern.

  • CBG‑Produkte: CBG ist ein „Mutter‑Cannabinoid“ und wird zunehmend erforscht. Es könnte neuroprotektiv wirken und Entzündungen reduzieren. Produkte mit CBG sind 2025 als Nahrungsergänzung erhältlich.

  • PEA (Palmitoylethanolamid): Als körpereigenes Fettsäureamid interagiert PEA mit dem ECS und wirkt entzündungshemmend. Nahrungsergänzungsmittel könnten bei Stress und Reizüberflutung helfen.

  • Adaptogene Pflanzen: Ashwagandha, Ginseng, Mönchspfeffer und andere Kräuter werden traditionell zur Stressreduktion eingesetzt . Sie sind legal und können unterstützend wirken.

  • Lifestyle‑Maßnahmen: Bewegung, strukturierter Tagesablauf, Achtsamkeitsübungen (Meditation, Yoga), ausreichend Schlaf und ausgewogene Ernährung mindern ADHS‑Symptome .

  • Verhaltenstherapie & Coaching: Neben Medikamenten bietet die Verhaltenstherapie Techniken zur Selbstregulation, Prioritätensetzung und Impulskontrolle. Coaching kann helfen, den Alltag zu strukturieren.



Vergleichstabelle: Cannabinoide & ihre Potenziale bei ADHS

Cannabinoid Potenzieller Nutzen bei ADHS* Mögliche Nebenwirkungen Legalität (DE 2025)
THC (Tetrahydrocannabinol) Beruhigende Effekte; kann Hyperaktivität reduzieren und Schlaf fördern. In Studien geringe, nicht signifikante Verbesserungen. Psychische Abhängigkeit, Gedächtnisprobleme, Herzrasen, Angst. Kann Konzentration beeinträchtigen. Nur auf Rezept; Teil des MedCanG, Verschreibung bei Therapieresistenz möglich.
CBD (Cannabidiol) Wirkt angstlösend und entspannend; mindert innere Unruhe; könnte Konzentration fördern. Müdigkeit, Durchfall, mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten. Frei verkäuflich (<0,3 % THC) – Nahrungsergänzungsmittel.
CBG (Cannabigerol) Erste Forschung zeigt neuroprotektive und entzündungshemmende Effekte. Könnte Konzentration und Stimmung stabilisieren. Daten zu Nebenwirkungen begrenzt; bei hohen Dosen Verdauungsprobleme möglich. Frei verkäuflich – Nahrungsergänzung.
PEA (Palmitoylethanolamid) Interagiert mit ECS, wirkt entzündungshemmend; kann Stress und Schlaf verbessern. Sehr gut verträglich; selten Magen-Darm-Probleme. Frei verkäuflich – Nahrungsergänzung.

Weitere Therapieoptionen und ergänzende Strategien

Stimulanzien & nicht‑stimulierende Medikamente



  • Methylphenidat & Amphetamine: Steigern den Dopamin‑/Noradrenalin‑Spiegel und verbessern Aufmerksamkeit und Impulskontrolle. Nebenwirkungen können Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit und erhöhter Puls sein.

  • Atomoxetin (Strattera): Nicht‑stimulierend; wirkt über Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmung. Vorteil: geringeres Missbrauchspotenzial.

  • Guanfacin: Alph2A‑Rezeptoragonist; reduziert impulsives Verhalten und emotionale Dysregulation, kann Müdigkeit verursachen.




Psychologische Verfahren



  • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): Erweitert Impulskontrolle, Zeitmanagement und soziale Kompetenzen. Fokus auf Erkennen und Verändern von Denkmustern.

  • Achtsamkeitstraining: Meditation, Atemübungen und Yoga können helfen, Gedanken zu beobachten und zu regulieren. Eine Kombination aus KVT und Achtsamkeit (MBCT) zeigt bei ADHS positive Effekte.

  • Coaching & Selbstmanagement: Strukturierte Tagesabläufe, Planungs‑Tools (Bullet Journals, Apps), sowie professionelle Coaches unterstützen im Alltag.


FAQ – Häufige Fragen zu „Cannabis bei ADHS“

Was ist ADHS genau?

ADHS ist eine neurobiologische Entwicklungsstörung mit Symptomen wie Unaufmerksamkeit, Impulsivität, Hyperaktivität und emotionaler Dysregulation . Sie tritt bei Kindern und Erwachsenen auf und wird mit Medikamenten, Verhaltenstherapie und Alltagsstrategien behandelt.

Kann Cannabis ADHS heilen?

Nein. Es gibt keine Belege, dass Cannabis ADHS heilt. Eine Pilotstudie mit dem Medikament Sativex zeigte nur geringe Verbesserungen ohne statistische Signifikanz . Cannabis kann unter ärztlicher Aufsicht Symptome lindern, ist aber kein Ersatz für bewährte Therapien.

Wie bekomme ich medizinisches Cannabis bei ADHS?

Seit April 2024 reicht ein normales Rezept . Der Arzt/die Ärztin muss jedoch bestätigen, dass andere Therapien nicht ausreichend wirken oder zu starke Nebenwirkungen haben . Eine Verschreibung liegt im Ermessen der Ärzt:innen.

Welche Cannabinoide eignen sich?

THC wirkt psychoaktiv und beruhigend; CBD wirkt angstlösend und kann die Konzentration fördern . CBG und PEA sind weitere mögliche Optionen mit geringem Nebenwirkungsprofil. Aufgrund fehlender Studien sollten alle Produkte nur mit ärztlicher Begleitung eingenommen werden.

Gibt es andere Wege, ADHS-Symptome zu lindern?

Ja. Eine Kombination aus medikamentöser Therapie, kognitiver Verhaltenstherapie, strukturierter Alltagsplanung, regelmäßiger Bewegung, Achtsamkeitstraining und ausgewogener Ernährung kann sehr effektiv sein . CBD oder andere nicht‑psychoaktive Cannabinoide können als Ergänzung eingesetzt werden, sollten aber nicht die Haupttherapie ersetzen.

Disclaimer

Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und möchte niemanden zum Konsum von CBD oder ähnlichen Produkten verleiten. Unsere Produkte sind ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke gedacht. Informiere dich vor dem Kauf stets über die aktuelle Gesetzeslage in deinem Land.

Diese Themen könnten dir auch gefallen

Schau dir unsere Empfehlungen für dich an: